Verein Forschungsgruppe
Kreativwerkstatt

Wir erforschen die Gesellschaft ausgehend von Behinderungserfahrungen

Gesetzmässigkeiten der Kreativwerkstatt

Was ist das für eine Werkstatt, in der Menschen zwischen dem 20. und 65. Lebensjahr ein- und ausgehen? Was bewegt Menschen, hier eine Tagesstruktur zu finden und ohne Produktionsdruck in verschiedenster Form Kreativität zu erleben?   

Die Kreativwerkstatt ist ein Ort für Menschen, die durch die Maschen anderer Betriebe fallen. Kann jemand aufgrund seiner Langsamkeit, einer Konzentrationsschwäche oder einer anderen Einschränkung, einer physischen oder psychischen Beeinträchtigung die Vorgaben anderer Produktionsbetriebe nicht oder nicht mehr erfüllen, so gibt man ihm/ihr die Möglichkeit, in der Kreativwerkstatt zu arbeiten. Aber auch Menschen, die in einem anderen Betrieb der Instiution arbeiten, in eine Krise geraten sind und eine Zeit der Neuorientierung brauchen, finden hier einen Auffangort. Die Betreuer*innen geben uns hier die Möglichkeit, ohne Produktionsdruck zu arbeiten. Einerseits erteilen Firmen uns/der Werkstatt Aufträge, andererseits produzieren wir für den Eigenbedarf. Es werden die Kreativität und das Wissen gefördert und erweitert. Es werden diverse Produkte hergestellt wie zum Beispiel bedruckte Karten, gewebte Teppiche, und Schals, verschiedene Arten von genähten Tüchern und Taschen, deren Stoffe in der Weberei hergestellt werden. Im Stricken werden Mützen, Pulswärmer (Amediesli), Schals, Babyfinken hergestellt. Gehäkelt werden Topflappen und Decken, gefilzt werden Blumen für Leuchtketten, Pulswärmer und Kissen, bestickt werden Karten und Decken. Aus bedruckter und genähter Leinwand Brieftaschen, Necessaires, Taschen und Gürtel produziert.

Im Auftrag einer Firma werden Gazen hergestellt und Binden gewickelt. In der Töpferei werden Tassen, Schalen und Vasen von einer ausgebildeten Keramikerin und Mitarbeitenden mit Rente geformt und gebrannt. In den Wintermonaten werden Kerzen gezogen. Auch in der Schreinerei erhalten Mitarbeiter*innen interne Aufträge, die sie auf ihre eigene kreative Weise ausführen. Es wird auch gemalt auf Leinwand mit Acrylfarben und auf Papier mit diversen Stiften. Die Mitarbeitenden werden in Projekten gefördert und ermuntert, sich kreativ zu entfalten. Es gibt mitwirkende Mitarbeiter*innen, die an einem Förderpreis teilgenommen und auch schon Preise erhalten haben.

Die Kreativwerkstatt hat gewisse Regeln. Ein Interessent, eine Interessentin, der oder die sich für einen geschützten Arbeitsplatz bewerben möchte, muss fähig sein, 50% vormittags oder nachmittags zu arbeiten. Ein Mensch, der hier arbeiten möchte, muss zudem selbständig essen und die Grundpflege (mit inbegriffen der Ganz zur Toilette) ohne Hilfestellung erledigen können. Mitarbeiter*innen ohne Rente haben die Möglichkeit, weniger als 50% zu arbeiten. So kann das Arbeitspensum ein oder zwei Tage in der Woche betragen.

Für manchen Menschen, der aufgrund seines Berufes noch keine grossen Erfahrungen in kreativen Tätigkeiten gesammelt hat, kann der Wechsel in die Kreativwerkstatt eine Umstellung sein, bei der sein ganzes Menschsein gefordert ist. Kreative Tätigkeiten entstehen aus persönlichen Ideen und alltäglichen Überzeugungen. Bei so vielen Mitarbeitenden – der momentane Stand der Mitarbeiter*innen mit Rente beträgt 71 - die durch ihre Einschränkungen einen Arbeitsplatz erhalten haben, kann das tägliche Miteinander auch zu Reibungen und Spannungen führen. Gewalt und Drogenkonsum werden hier nicht akzeptiert. Bei derartigen Problemen kann der/die Mitarbeitende zu seiner/ihrer Bezugsperson gehen und durch ein Gespräch Erleichterung finden. Sonst ist auch ein Spaziergang an der frischen Luft, oder ein kurzes beruhigendes Nickerchen im Ruheraum möglich.

Neben den kreativen Tätigkeiten, den persönlichen Arbeiten und den Aufträgen gibt es auch jedes Jahr die Möglichkeit, die Produkte der Werkstatt an der Herbstmesse oder dem internen Weihnachtsmarkt und dem externen Stand in Langenbrugg zu bewundern und käuflich zu erwerben.

(Verein Forschungsgruppe Kreativwerkstatt 2017, S. )

Kreative Freiheit und Selbständigkeit als Herausforderung

Die Kreativwerkstatt ist ein Ort, an dem viel kreative Freiheit angeboten wird, aber auch viel Selbstbestimmung und Selbständigkeit möglich ist. Dies ist für manche ein grosses Glück, für andere aber auch eine ziemliche Herausforderung. Wie spürt der Mensch, was gut tut, wenn er selber den Impuls geben sollte? Wie kann ein Gespräch hilfreich sein, wenn keine Orientierung möglich ist, wenn der Mensch seine eigenen Grenzen nicht mehr spürt, wenn die vielen Möglichkeiten der Werkstatt keine positiven Gefühle auslösen, sondern eher bedrängen?

Wer in einem Produktionsbetrieb, in dem klare Aufträge erteilt werden, tätig war und nun in die Kreativwerkstatt kommt, wird auf sich selber zurückgeworfen. Er oder sie braucht vielleicht Ruhe, findet sich aber unter vielen Menschen wieder. Der Mensch muss in dieser neuen Situation seinen eigenen, persönlichen Raum erobern. Die Unsicherheit in einer neuen Werkstatt, sowie die unzähligen Möglichkeiten, oder die Angst, sich mit der neuen Tätigkeit nicht anfreunden zu können, verlangen eine Pause, in der sich die einzelne Person zurückzieht, in den Ruheraum liegt, oder einen Spaziergang macht, um den Menschen aus dem Weg zu gehen. Manche Menschen haben auch Angstzustände. Immer wieder können aber auch Medikamente die Situation erschweren – so können diese beispielsweise müde machen, oder sonstige Nebenwirkungen mit sich bringen.

Jede/r Mitarbeitende hat eine Bezugsperson. In Augenblicken der Unklarheit, des Verlorenseins, der Angst kann ein Austausch hinter verschlossener Türe wieder Klarheit und/oder Trost vermitteln. Manchmal helfen auch Stichworte, welche Tätigkeiten aufzeigen, die in einer Krisensituation helfen können. So findet die Person Selbständigkeit, um sich selber zu helfen und ihren inneren Kompass lesen zu können, um den Alltag in den Werkstatträumen zu bestehen und vielleicht den einen oder anderen Austausch auch bereichernd empfinden zu können.

(Verein Forschungsgruppe Kreativwerkstatt 2017, S. )

Interview mit AF von Pascal Pach

2. Juni 2016, 12:45 – 14:15 Uhr

 

(Zu Beginn klärt PP AF über das Projekt auf. Beim Projekt seien Irina und ihre Kollegin Nora und ihr Kollege Erich dabei. Er überlege 24 Stunden am Tag, was er seinem Gegenüber (in diesem Fall AF) beim Interview sagen wird).

 

0.     Darf ich deinen Namen nennen?

Ja.

 

1.     Jetzt ist Startnummer 1. Was ist deine Lieblingssportart?

Mein Sport. Normal liebe ich gerne Sport. Ich gehe gerne Sport. Ich liebe viel Sport. Basketball, Fussball, Unihockey, Brennball, Volleyball, ich mache gerne verschiedene Sportarten mit verschiedenen Materialien. Ich habe immer Sport gemacht, auch schon als Kind. Boxen mag ich nicht so gerne. Ich trainiere auch auf der Rennmaschine, ich brauche Körperspannung und Kraft und ich muss auch gut essen.

(erzählt etwas von Fotos und einem Buch über Kunst).

 

2.     Wie denkst du über die Musik in der Kreativ-Textil-Werkstatt?

Ich habe vor langem SK kennengelernt. Ich habe Schlagzeug gelernt, und Bass und Stromgitarre gespielt und ich singe auch mit dem Mikrofon. Weil ich ein Star bin und ich üben muss. SK hat Freude an mir, weil sie mich gerne mag.

 

3.     Wie erlebst du SK?

Sie mag mich gern, weil sie mich liebt ständig. Ich habe SK bereits als Kind kennengelernt. Sie liebt nicht nur mich, sondern alle, auch im B. Ich komme gut mit ihr aus und wir haben keine Probleme. Ich gehe gerne in die Musikgruppe am Mittwoch und ich spiele gerne mit ihr.

PP: Er ist in der Gruppe um 13 bis 13:50 Uhr und ich bin in der zweiten Gruppe von 11 bis 11:45 Uhr und Amin in der dritten Gruppe.

AF: Du bist ein Schlitzohr PP. Du weißt alles.

PP: Ich kann mir Zahlen gut merken.

AF: Weil er viel Kaffee trinkt, deshalb.

PP: Ich muss wach bleiben (lacht). Dann bin ich lustig, wenn ich wach bin.

 

4.     Was ist deine Lieblingsfarbe?

Beim Zeichnen nehme ich verschiedene Farben: Blau, gelb, grün, violett, braun, schwarz und weiss und Gummi und Bleistift und Lineal. Ich habe gerne farbig.

PP: Zum Beispiel der Regenbogenfisch.

AF: Also PP! Das kommt sicher in meine Tabelle rein.

PP: (erklärt Tabelle von AF, dort wird sein Befinden eingetragen)

AF: Du Schlitzohr! Meimei!

 

5.     Was ist dein Lieblingstier?

Schöne Antwort PP! Du bist auch ein Schlitzohr, wie ein Tier. Ich mag gerne farbig und mein Lieblingstier ist der Regenbogenfisch. Delfin finde ich auch schön. Es gibt schöne Bilder mit Wolke, Nacht, Frühling, Strand, Insel, dort gibt es auch Delfine und ein planetischer See, dort gibt es auch Delfine. Und das gefällt mir.

PP: Das ist eben spannend, alles was du sagst.

AF: Ich weiss alles. Weil ich bin auf dem Planeten geborgen.

PP: Wie heisst denn dieser Planet zum Beispiel?

AF: Nordlichtischer Prüfungsplanet der Welt, dort gibt es verschiedene und viele Tiere. Auf diesem Planeten bin ich aufgewachsen bis ich zwölf war 1964.

PP: Alles interessant.

AF: Ich bin aufgewachsen auf einem goldigen Auge auf der Erde.

PP: Wie heisst der Planet? Kosovo oder Türkei?

AF: Steinischer Wasserhügel. Aber ich habe immer in der Schweiz gelebt, aber meine Eltern haben mir gesagt, ich bin aus Marokko. Ich komme aus Mekka und ich lebe dort in der Moschee, wenn ich dort in den Ferien bin.

 

6.     Was sind deine Lieblingshobbies?

Ich gehe gerne in die Stadt, einkaufen, essen kaufen, ich gehe in die Läden und mit meinem Vater Kaffee trinken.

 

7.     Wie erlebst du UF?

Schöne Frage PP! UF ist meine Bezugsperson und sie liebt mich. Ich kenne sie schon lange und ich arbeite gerne mit UF zusammen und ich arbeite gerne im Bürgerspital. Ich bin stolz auf UF. Und sie macht gute Sachen mit den Materialien. Und sie ist eine Königin und eine Prinzessin und sie liebt mich.

PP: Wann ist die Hochzeit?

AF: Du PP! Ich heirate die zweite I.

 

8.     Wie denkst du über AK? Das ist meine Ersatzbezugsperson.

Ich arbeite gerne mit AK. Und PP ist ein Schlitzohr. Beide fluchen. AK sagt immer „süsses Bienchen“.

PP: Aber zu mir sagt er, dass ich ein geiler Siech bin.

 

9.     Wie denkst du über RZ?

RZ ist ein Guter. Er versteht meine Sprache gut. Auf Deutsch kann ich reden. Mit ihm arbeite ich gerne, er mag mich und ist stolz auf mich. Er ist ein Profi und macht alles gut. Er ist ein königlicher Befehler, ein Chef.

 

10.  Wie lange bist du in der Kreativwerkstatt?

Ich arbeite 50%, weil ich komme erst um 1. Eh seich! Seit fünf Jahren arbeite ich hier.

PP: Und ich seit 10 Jahren.

 

11.  Wie denkst du über die TGP?

Ich arbeite im Nähen. Und ich bringe sie zum lachen. Ich mache im Nähen ein Armband und brauche Ruhe, um zu arbeiten. Das Material gefällt mir.

 

12.  Wie denkst du über RB? In der Weberei.

Er zeigt in der Weberei, wie man arbeitet. Ich habe Zeit zu arbeiten. Und ich mache den allerschönsten Teppich. RB ist froh. Er ist ein netter Mensch. Es ist gut, wenn er in der Werkstatt ist.

PP: ich habe vergessen zu sagen AF schneidet gerne Stoff in der Weberei.

AF: ja, genau.

 

13.  Wie denkst du über die MM?

Wo arbeite er? Äh, sie?

PP: Sie arbeitet normalerweise beim Rothko und in der Töpferei und selten im Büro beim Miro.

AF: MM arbeitet sehr gut und macht es besser. Sie ist glücklich bei ihrer Arbeit. Sie bereitet Ton vor für BB.

 

14.  Wie denkst du über die verschiedenen Räume in der Kreativwerkstatt?

Ich sitze gerne auf den Sofas, dort liege ich und geniesse es und trinke Kaffee.

PP: AF schaut gerne in die verschiedenen Räume.

AF: Ja.

 

15.  Wie denkst du über YH?

YH arbeitet im Rothko und zeichnet schöne Bilder. Und zwar mit Acrylfarben. YH ist ein guter Mensch, der gut zeichnen kann.

 

16.  Wie denkst du über RS?

Der arbeitet ruhig. Er ist glücklich. Er lacht immer. Er zeichnet und nimmt immer Material aus dem Gestell.

 

17.  Wie erlebst du die Naturwelt?

Ich gehe nach draussen, um frische Luft, frischen Wind zu schnappen, kalte Luft, dann werde ich wach. Naturwelt, ich schaue in die Luft, in den Himmel, die Bäume und alles.

 

18.  Wie denkst du über AF, über dich?

(lacht) Du PP! Ich bin ein Schlitzohr. Ich studiere mich selber in Gedanken. Ich studiere viel. Ich mache gar nichts, ich bin brav.

 

19.  Wie denkst du über die SM?

Sie ist eine Exfreundin von PP. Er ist ein Schlitzohr, verliebt. Sie arbeiten auch im Nähen. Und sie putzt immer alles.

PP: Immer am Dienstag sauge ich im Mehrzweckraum.

 

20.  Wie denkst du über die Arbeit in der Kreativwerkstatt?

Auf dem Sofa träume ich vom Interview.

PP: (wiederholt die Frage). Arbeit nicht Sofa!

AF: Die Kreativwerkstatt, die verschiedenen Räume. Ich gehe wie eine Tigerkatze durch die verschiedenen Räume. Und PP macht mir den Weg frei, geht mit dem Stuhl zur Seite. Arbeiten mache ich immer gerne.

 

21.  Was ist dein Lieblingsfach?

Ich arbeite immer gerne, ich arbeite gut, ich bin konzentriert und immer ruhig.

 

22.  Warum/wieso kennst du Pascal Pach? Und wie denkst du über ihn?

Der Herr Schlitzohr, ich vermisse ihn immer, weil er streichelt immer ständig in meinen Haaren rum, wie ein Hündli. Er ist ein Lausbube.

 

23.  Habe ich zu schnell gelesen oder nicht gut erklärt?

Manchmal liest Pascal gut und manchmal verstehe ich es nicht gut, weil ich ein Wort nicht verstehe. Dann gibt es ein Missverständnis. Aber ich habe Freude gehabt.

PP: Ich mag dich eben auch. Du machst viele Spässchen. Er ist lustig. Verdreht die Augen. Und ich habe mit AF Frieden geschlossen. Wenn AF so glücklich ist und lustig ist, dann mache ich Spässchen. Das darf ich, einfach nicht ärgern.

Interview mit SJ von Christine Kuhn

8. Dezember 2015

 

1. Wieso hast du dich für den Zivildienst entschieden?

Weil ich viel vom Militär von meinem grossen Bruder mitbekommen habe. Es gibt auch dort gewisse Themen, aber er ist sehr langweilig. Die Aufgaben, die gestellt und durchgeführt werden mussten waren für ihn richtig unnötig und sinnlos. Ich bin an einem Infotag zum Zivildienst gewesen. Ich habe dort gesehen, wie viele verschiedene Arbeiten dort angeboten werden. Eine Möglichkeit war, im Betreuerdienst zu arbeiten. Ich dachte mir, wieso nicht einmal etwas anderes. Ich arbeite gerne mit Leuten und lerne gerne neue Leute kennen.

 

2. Warum hast du dir die Kreativwerkstatt ausgesucht?

Ich habe auf der Internetseite für Zivildienste gesucht. Unter der Rubrik für soziale Dienstleistung war die Kreativwerkstatt angegeben. Es gab auch Projekte für die Umwelt für Forstarbeiten oder Bäume zu schneiden. Es gab bei den angebotenen Arbeiten auch ein Pflichtenheft, um zu sehen, welche Aufgaben bei einem Einsatz auf einen warteten. Letztes Jahr war ich 2 Monate in einer Jugend-Jobfactory. Es war eigentlich eine Eingliederung für Jugendliche in die Arbeitswelt. Das Pflichtenheft klang sehr interessant, leider musste ich nur Hausdienst machen und den Keller räumen. Das war schade für mich. Nun wollte ich eine andere Richtung wählen – ich wollte etwas anderes sehen. Ich habe auf der Website ein Pflichtenheft von der Kreativwerkstatt gefunden und habe gelesen, was über den Einsatzbereich geschrieben war. Ich habe angerufen in der Kreativwerkstatt und habe gewartet, ob mir zugesagt wird.

 

3. AK hat dich vorbereitet auf deinen Einsatz. Wie hast du das erlebt, wie war der Anfang hier?

AK erzählte mir, wie es abläuft hier. Er sagte mir, dass es wichtig sei, sich abzugrenzen. Er hat mir den PC erklärt und mir gezeigt, wie ich Termine eintrage. Er sagte mir, dass ich nicht jedem alles machen muss. Ich sei Zivi und nicht Teammitglied. Bei gewissen Situationen sollte ich nicht eingreifen, bei Krisen jemanden vom Team holen.

 

4. Du bist Schreiner, wie war für dich der Anfang in dieser sozialen Einheit?

Ich bin aufgestellt hergekommen – es war etwas Neues für mich. Die Tätigkeiten hier haben viel mit einer Schreinerei zu tun. Weben, Stricken wird mit den Händen hergestellt. Wenn das Muster, die Strickweise oder Webweise verändert wird, entsteht etwas anderes. Wie bei der Schreinerei gibt es auch hier ein Endprodukt. In der ersten Woche habe ich gewoben, habe die verschiedenen Farben und Stoffe gesehen. 50% der Woche war ich am Weben. Ich habe auch sehr oft gestrickt. Gefilzt habe ich und ½ Tag genäht. Ich habe schnell in die Werkstatt hineingefunden. Das Vorstellungsgespräch, bei dem mir AK alle Räume gezeigt wurden, habe ich toll gefunden, vor allem was hier alles gemacht wird hat mich begeistert. Alle Tätigkeiten waren sehr neu. Stricken habe ich in der 6. Klasse schon gemacht. Weben habe ich noch nie gemacht. Vor allem beim Weben habe ich schrittweise erkannt, wieviel Aufwand dahintersteckt – das sieht man nicht. Jetzt habe ich eine andere Einschätzung davon. Ich habe eine Kappe selber gestrickt, das hat mir sehr gefallen und ich war ganz stolz. Beim Weben habe ich Seide für drei Schals eingefärbt. Ich hatte Freiheiten, mir wurde einiges gezeigt, ich wurde richtig miteinbezogen. Ich habe Handwerk einmal anders erlebt – ich habe eine andere Ebene kennengelernt. Ich habe erlebt, wie Menschen mit einer Beeinträchtigung arbeiten. Am Anfang der zweiten Woche war ich sehr erschöpft. Es war keine körperliche Erschöpfung, es war von den Menschen her. Ich bin gerne unter Menschen und gehe sehr offen auf sie zu. Ich habe mir von den Mitarbeitern immer wieder erzählen lassen, was sie berührt, weil es mich interessiert hat.  Mich hat eher die Lautstärke in den Räumen erschöpft. Alle Eindrücke, alles war für mich neu. Ich habe mich recht schnell eingelebt. Beim Weben vor allem habe ich gestaunt, wie viele Einzelteile zu beachten sind. Es geht nicht nur um das Schiffchen, das den Faden hin- und herschiesst, sondern es geschieht auch viel im Hintergrund. Z. B. muss ein Faden eingezogen werden, wenn einer reisst. MS und RB haben mir gezeigt, wie ein Zettel erstellt wird. Ich durfte mitarbeiten. Zwischendurch habe ich Fragen gestellt. Die Abläufe sind sehr klar, das hat mich auch sehr interessiert. Filzen habe ich nicht viel gemacht. Filzkissen, Nadelkissen, die aufgeschnitten werden, Wolle habe ich eingefärbt. Diese Arbeit ist sehr ruhig und braucht sehr viel Geduld, bis das Endprodukt fertig ist. 

 

5. Was hat dich am meisten berührt?

Das Zusammenarbeiten mit den verschiedenen Leuten, die Abwechslung. Man weiss nie, was ab nächsten Tag ist. Es ist ein riesengrosses Angebot an Tätigkeiten. Unter anderem habe ich auch schon Bilder gerahmt. 

 

6. Was hast du vor allem gelernt?

Ich bin reifer geworden. Ich habe andere Ansichten gegenüber Leuten mit Beeinträchtigung – das ist in mir neu entstanden. Ich merke, dass Aussenstehende sehr geringschätzig auf Menschen mit Beeinträchtigung zugehen. Das fällt mir nun viel mehr auf. Sie werden nicht so geschätzt wie „normale“ andere Leute. Es gibt gewisse Situationen, wenn jemand im Lift oder im Bus oder beim Treppen steigen Hilfe brauchen, da haben die Menschen Angst vor anderen Leuten. Gegenüber Behinderten ist die Hemmschwelle viel grösser. Ich finde, die Hemmschwelle ist überhaupt sehr hoch. Jeder möchte seinen eigenen Platz haben, sein eigenes Territorium, auch wenn es manchmal nicht geht. In dieser Hinsicht gibt es täglich viele Machtkämpfe. Bei mir persönlich hat es einen Wechsel gegeben. Ich habe nicht geahnt, dass mich die Arbeit in dieser Werkstatt mit Beeinträchtigten so packt und bewegt. Ich habe mich sehr gut eingelebt, bin angekommen und habe mich wohl gefühlt. Ich bin zu Hause angekommen. Ich habe etwas Neues für mich entdeckt. Es hat mich so bewegt, dass ich im Sinn habe, Sozialpädagoge zu werden.

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Interview mit DS von Christine Kuhn

25. November 2015
9:45-10:45 Uhr

 

1. Wie hast du die Werkstatt als „Zivi“ erlebt?

Ich habe sie extrem offen erlebt. Ich bin sehr schnell angekommen und sehr schnell aufgenommen worden. Mir ist viel Verantwortung übertragen worden, aber nicht zu viel. Ich war ja als Zivi da und hatte viele Freiheiten. Ich habe schon vor meinem Studium an der Hochschule der Künste Erfahrungen in einer anthroposophischen Schule mit beeinträchtigten Menschen gemacht. Als Zivi war ich im „Rothko“ eingeteilt. Ich habe v.a. Karten gedruckt und einzelne Arbeiten mit Objekten und im Malen begleitet. Ich habe von meinen früheren Zivi-Erfahrungen profitieren können, auch damals habe ich als „Zivi“ Kinder und Jugendliche im Schulischen Rahmen begleitet. Allerdings war dies damals viel geführter.

 

2. Du hast nach dem Zivi-Einsatz im Stundenlohn weitergearbeitet. Wieso hast du dich so entschieden?

Das Timing ist so gewesen. Eine Mitarbeiterin ohne Rente war im Schwangerschaftsurlaub. Es wurde eine Vertretung für 40% gesucht. Es war für mich eine extreme Chance. Mein Zivi-Einsatz und mein Studium waren fertig, so war es ein Zeitpunkt, ich hätte sonst eine neue Arbeit suchen müssen. Es war allerdings eine neue Situation. Ich war jetzt ein Mitarbeiter des Teams. Ich konnte sozusagen hineinschnuppern, wie es wäre, ein Teil vom Team zu sein. Ich habe diese neue Stellung in der Werkstatt erproben können. Ich bin während meinem Einsatz gefragt worden, ob ich wiederkommen würde. Ich bin mit dem Gedanken gegangen, wieder kommen zu können.

 

3. Was hat den Entschluss ausgelöst, hier als Mitarbeiter ohne Rente zu arbeiten?

Es war damals eine nicht ganz klare Situation. Ich habe einen Moment gebraucht, um mich zu entscheiden. Ich musste mich nicht für oder gegen die Kreativwerkstatt entscheiden, das war eine super Chance für mich. Die Entscheidung war viel eher Studium oder nicht Studium. Ich hätte den Master machen können und mich nachher zum Museumspädagogen oder Gestaltungslehrer ausbilden lassen können. Und hätte dann in einem „Gymi“ arbeiten können. Der Master hätte zwei weitere Jahre gedauert und ich musste mir, ein paar Momente bewusst, Zeit nehmen. Ich musste die Entscheidung treffen, in welche Richtung mein Leben weitergeht. Für mich gibt es ein Grundmuster im Leben. Das man lebt. Es sollen auch Störungen eintreffen, die als positiv wahrgenommen werden. Ich habe mit meinem Entschluss, als Mitarbeiter ohne Rente in der Kreativwerkstatt zu arbeiten, die richtige Entscheidung getroffen. 

 

4. Du liebst Farben und die Improvisation damit. Was ist das für eine Welt?

Die Farbentechniken und Malmittel sind für mich eine grosse Welt. Das interessiert mich und ich habe mir in meiner Ausbildung das Fachwissen angeeignet. Ich freue mich, wenn ich mich mit technischen Fragen beschäftigen kann. Gestaltungsmöglichkeiten ausprobieren ist für mich immer wichtig. Ich habe Lust zu experimentieren, grad mit Farben. In meiner Ausbildung an der Zürcher Hochschule der Künste lernte ich Kunst und Gestaltungsmöglichkeiten, Fotografie und Video-Kunst und Vermittlung. Es war auch ein pädagogischer Zweig dabei. Die Ausbildung setzte sich zusammen aus 70% Gestaltung, 30% Pädagogik.

 

5. Du druckst sehr gerne – was ist der Reiz für dich?

Ich hatte schon Druckerfahrung, bevor ich in die Kreativwerkstatt kam. Im Studium habe ich Erfahrungen gemacht mit Radierungen, Tiefdruck, Siebdruck, Linoldruck und ich habe damals weniger gemacht. Drucken an sich finde ich extrem spannend. Es gibt so verschieden Formen mit Druck. Lithographie, Stein-Druck und dies ist sicher das langsamste Verfahren, die Arbeit mit Stein. Der Linoldruck ist ein spannender Kontrast, zwischen dem Reproduzieren und dem immer gleichen Druck, wobei der Druck immer anders wird durch verschiedene Farben, mehr oder weniger Farbe, andere Farben im Hintergrund und Vordergrund. Es ist ein interessantes Spiel, das gleiche Motiv zu wählen und doch ein immer anderes Endergebnis zu erhalten z. B. durch Veränderung des Hintergrundes. Man kann unglaublich viele Möglichkeiten drucken. Die sich durch Farbveränderungen vom Original unterscheiden. Es ist immer Zufall dabei, positive und negative Überraschungen. Ich gehe beim Drucken intuitiv vor. Bestellungen von 100 Stück sind das schwierigste und langweiligste. Gleicher Hintergrund und Vordergrund sind hier gefragt. Der Reiz ist hier, zu erreichen, dass der gleiche Druck immer wieder reproduziert werden muss. Manchmal hat so eine Wiederholung etwas Reizvolles. Man muss nicht überlegen, welche und wie viel von einer Farbe man nehmen muss. Es hat etwas Meditatives, man kann den Kopf abschalten und kann sich auf die Bewegungen konzentrieren. Dieser Vorgang hat auch etwas Schönes. Es gibt auch Tage, wo das Drucken nicht gelingt. Im ersten Moment ist das ein Frust. Wenn ich es nicht an diesem Tag machen muss, verschiebe ich es auf einen anderen Tag und wende mich etwas Anderem zu. Manchmal gibt es aber auch Bestellungen, die gemacht werden müssen und da müssen wir durch. Wenn es in so einer Situation nicht geht, dann kommt mein Humor hervor, dann verändert sich die Atmosphäre im besten Fall zum positiven und dann geht es wieder weiter und ich fühle mich besser.

 

6. Was ist die Herausforderung für dich mit Menschen mit Beeinträchtigung zu arbeiten – in einem Team mit „MoR“?

Da gibt es verschiedene Aspekte. Eine Herausforderung kann die extreme Heterogenität, der starken Unterschiedlichkeit von Persönlichkeiten gerecht zu werden z.B. im Sinne von den unterschiedlichen Sprachen, sein. Wenn verschiedene Menschen denselben „MoR“ oder „MmR“ interviewen, so sind die einzelnen Interviews in unterschiedlichsten sprachlichen Welten angesiedelt. In der Werkstatt sind die „MmR“ aus so verschiedenen Gründen da. Menschen sind immer wieder sehr verschieden. Je nachdem, in welchem Rahmen sie zusammentreffen, gibt es kleinere und grössere Differenzen. Die unterschiedlichsten Welten, wechseln sich aus der Sicht der Betreuer, im Zugang auf die verschiedenen „MmR“ oft im Sekundentakt ab. So kann die Art und Weise der Betreuung und der Kommunikation unglaublich verschieden sein und je nach „MmR“ hochkomplex oder sehr einfach. Das ist eine tägliche grosse Herausforderung. Es geht auch um abgrenzen und Nein sagen.

 

7. Wie erlebst du die Widersprüchlichkeit, dass wir eine Beschäftigungswerkstatt sind und trotzdem Aufträge erhalten, zu denen oft auch „MmR“ herangezogen werden?

Das Wichtigste ist, wenn ein Auftrag ansteht, dies mit dem Mitarbeiter abzusprechen. Natürlich wird auch im Team besprochen, ob eine Arbeit für einen Auftrag für den „MmR“ auch realistisch erscheint. Der Mitarbeiter muss sicher von sich aus bereit sein, in diesen Auftrag miteinbezogen zu werden. Die Gradwanderung ist es, niemanden zu zwingen, und doch zu versuchen, jemanden zu motivieren, mitzuarbeiten. Manchmal ist der Grund auch die Angst, etwas bei der angebotenen Arbeit falsch zu machen. Vielleicht hat der „MmR“ einen schlechten Tag oder ist bedrückt wegen einem persönlichen Problem. Vielleicht kann diese Barriere durch ein Gespräch gelöst werden. Manchmal gelingt der Anstoss und dem Menschen geht es nach der Arbeit an dem Auftrag besser. Dies ist eine tägliche Herausforderung und braucht viel Fingerspitzengefühl.

 

Danke für das Gespräch

 

Nachtrag:
Es ist immer wieder extrem schön zu sehen, wenn sich ein „MmR“ bedankt, dass er motiviert worden ist und dass diese klare Arbeit ihm gutgetan und ihn vielleicht aus seinen dunklen Gedanken herausgeholt hat. Dann hat der „MmR“ die gemeinsame Arbeit mit dem Betreuer als sinnvoll empfunden. 

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Interview mit UF von Pascal Pach

26. Mai 2016

13:00 – 14:00 Uhr

 

PP erklärt UF, dass er 24 Fragen vorbereitet habe. Sie fragt ihn, ob denn das nicht immer die gleichen Fragen seien. Er entgegnet, dass er für jede Person neue Fragen zusammenstellt.

 

0.     Darf ich deinen schönen Namen nennen?

Meinen schönen Namen? Ja, das darfst du.

 

1.     Warum/wieso bist du in der Kreativwerkstatt?

Also, ich bin in der Kreativwerkstatt weil es mir gefällt, mit Menschen zusammen zu arbeiten, die ganz unterschiedliche Beeinträchtigungen haben. Das ist eine kleine, bunte Welt. Mir gefällt der Bereich Malen. Das Malen ist mein Bereich. Mir gefällt es, dass ich den pädagogischen und den gestalterischen Bereich kombinieren kann. Das kann man nicht an vielen Orten in dieser Art leben.

 

2.     Wie erlebst du den Rothko-Flügel in der Kreativwerkstatt?

Was möchtest du genau wissen?

PP: Ich erkläre es nochmals. (liest die Frage nochmals vor)

UF: Also, wie es mir dort gefällt? Mir gefällt es gut, weil es ein grosser Raum ist, es hat viel Platz. Ich arbeite schon ganz lange mit den gleichen Leuten zusammen, das gibt eine Nähe. Und dort kann ich Raumchefin sein. Ich organisiere und plane gerne und das kann ich dort machen. Zum Beispiel wer wo sitzt, wer mit wem arbeiten kann, oder wie die Ordnung und das Material organisiert werden können. Und die Leute gefallen mir gut, das Team und die Mitarbeiter, das ist eine gute Arbeits-Atmosphäre.

 

3.     Wie denkst du über DS? Im Rothko z.B. immer am Donnerstag ist er dort.

Da bin ich jetzt etwas gefordert mit dieser Frage, da ich eigentlich mit niemandem über jemanden anderes rede. Ich kann sagen, dass er ein netter und angenehmer Kollege ist. Aber mehr möchte ich dazu eigentlich auch nicht sagen, da ich ja auch nicht mit dir über andere Leute rede.

PP: Das verstehe ich. UF ist korrekt und gerade heraus, auf den Punkt. Und andere sind nicht so.

 

4.     Wie erlebst du AK?

(lacht). Kommt jetzt das ganze Team? Ich mache das auch wieder so wie vorher, damit es nicht zu persönlich wird. Ich kenne ihn schon lange. Er ist ein guter Kollege. Und da er ganz anders ist als ich, er ist auch ein Techniker, kann ich ganz viel lernen von ihm.

PP: ich bin auch ein Techniker, ich habe eine Ausbildung gemacht. AK ist meine Ersatzbezugsperson und ich habe ihn genommen, weil er am Mittwoch im Rothko ist.

 

5.     Sie ist auch im Rothko, am Dienstag denke ich. Wie denkst du über N?

Ich kenne N noch gar nicht gut, weil ich gar nicht mit ihr zusammenarbeite. Ich sehe N nur an den Sitzungen und deshalb kann ich auch gar nicht mehr dazu sagen.

 

6.     Wie denkst du über SK?

(lacht) Du bist so eine Wundertüte. Ich arbeite gerne mit SK zusammen. Ich arbeite schon lange mit ihr zusammen, seit ich hier bin. Wir teilen uns auch das Büro. Es ist eine sehr gute Zusammenarbeit.

 

7.     Das ist spannend. Zuerst kommen MoR und dann MmR. Das ist auch eine Kollegin von dir, denke ich. Wie denkst du über MM?

Die MM ist (überlegt)... Ich erlebe MM als ganz engagierte und fleissige Mitarbeiterin und sie hat ganz tolle Ideen im künstlerischen Bereich. Ich arbeite sehr gerne mit ihr zusammen. Aber jetzt geht sie ja dann bald.

 

8.     Wie erlebst du die Pausen allgemein? Zum Beispiel rauchen oder etwas trinken.

Ob mir Pausen gefallen?

PP: einfach allgemein.

UF: Ich finde Pausen sehr wichtig für uns alle. Dort können wir den Kopf „lüften“. Wir nutzen aber auch die Pausen, um mit Kollegen zu reden, sie um Rat zu fragen. Wir nutzen die Pausen nicht nur um zu rauchen, etwas zu essen oder trinken, sondern vor allem auch um uns fachlich auszutauschen. Pausen sind wichtig, damit wir nicht nur den Kopf füllen, sondern ihn zwischendurch auch wieder etwas leeren.

PP: (erwähnt, dass er nicht Zähne geputzt habe und auch nicht geduscht).

UF: (beruhigt ihn, das mache nichts, es sei alles gut so).

 

9.     Wie erlebst du SK? Unser B vom MmR, im Rothko.

Ich habe etwas Mühe mit diesen Fragen, weil sie ins Persönliche gehen. Hast du bei den anderen auch solche Fragen gestellt?

PP: Ja.

UF: Das geht mir zu sehr ins Persönliche, das geht mir einfach zu weit. Ich rede mit dir nicht über andere, das ist wie ein Gesetz. So ist B geschützt. Aber ich kann dir sagen, dass ich gerne mit ihm zusammenarbeite.

PP: Ich frage nur, wie erlebst du ihn?

 

10.  Wie erlebst du AF?

Amin ist eine meiner Bezugspersonen. Da gibt es eine intensive Zusammenarbeit, die ist intensiver als mit anderen Mitarbeitern, weil wir auch an seiner Entwicklung zusammenarbeiten und das finde ich ganz interessant.

 

11.  Wie denkst du über BL?

BL ist ganz ein talentierter Maler. Wenn ich jetzt sage, BL ist ein toller Maler, heisst das nicht, das andere nicht gut oder weniger gut sind. Bei ihm fällt das einfach auf. Er hat eine Leidenschaft für das Malen. Der MUSS malen. Und ich finde es spannend, das mitzubekommen und mitzuverfolgen.

 

12.  Wie erlebst du MB?

(lacht)

PP: Du lachst. Du magst MB, das weiss ich.

UF: Die Antworten gehen mir etwas aus. Das ist eine Herausforderung dieses Interview. Es ist eine angenehme Zusammenarbeit mit MB.

PP: Genau so, nur das wollte ich wissen.

 

13.  Wie erlebst du BB?

Ich arbeite nie mit BB zusammen, ich habe sie aber auch kennengelernt über Gespräche. Und es ist immer wieder spannend mit ihr, sie ist eine reifere Frau, sie hat schon viel erlebt, nicht nur in der Keramikbearbeitung sondern auch im Leben. Und ich finde es immer wieder spannend mit ihr zu reden.

PP: (erzählt von gemeinsamen Bekannten)

 

14.  Das ist auch deine Bezugsperson, denke ich. Wie erlebst du MH?

Ja, da hast du recht, MH ist auch eine meiner Bezugspersonen und zwar seit er in der Kreativwerkstatt arbeitet. Und über diese lange Zeit haben wir uns richtig gut kennengelernt. Und es ist toll zu sehen, wie er sich über diese Zeit verändert hat und wie es ihm immer besser gefällt, hier bei uns zu arbeiten.

PP: (erzählt von MH) Er ist so herzig in der Forschungsgruppe, wenn er schläft.

UF: Ich glaube nicht, dass er schläft, auch wenn es vielleicht so aussieht. Er schliesst die Augen, um sich zu konzentrieren, damit er nicht abgelenkt ist. Für ihn ist das manchmal etwas viel. So erzählt er es mir zumindest.

 

15.  So jetzt kommt ein anderes Thema. Das ist gut, denke ich. Was sind deine Lieblingsarbeitsstunden?

Wann ich am liebsten arbeite? Um fünf vor fünf (lacht). Nein. Am besten arbeite ich nach der Znünipause und nach dem Mittagessen, da bin ich am produktivsten. Aber ich habe keine Lieblingszeit. Ich arbeite eigentlich den ganzen Tag gleich gerne. Zu gewissen Zeiten bin ich müder und zu anderen bin ich mehr fit.

PP: (erzählt, dass er morgen nicht arbeitet, da er heute viele Termine von der Arbeit habe: Waldprojekt, zwei Interviews und einen Anlass von der Wohngemeinschaft). Mit D habe ich das besprochen und so abgemacht.

UF: Lieber Pascal, gehört das alles zu deinem Interview? Das muss ich doch gar nicht alles von dir wissen. Ich habe etwas Angst, dass du nicht fertig wirst mit deinen Fragen. Versuch doch, etwas beim Thema zu bleiben.

 

16.  Was ist deine Lieblingsfarbe?

Meine Lieblingsfarbe ist rot.

 

17.  Was sind deine Lieblingshobbies?

Meine Lieblingshobbies sind (überlegt): nähen, alles mit Stoff, alles mit textilen Sachen, Drucken, Gestalten. Ein Hobby von mir ist noch Abfallsammeln, Abfall aus denen man Sachen gestalten kann. Und ich habe noch ein Hobby: Schwimmen und Tanzen.

PP: Ich auch schwimmen und ich mache Zumba.

UF: Ich bin eine Sammlerin. Da lachen die anderen immer.

PP: Da kommt mir der Waschbär und Kanada in den Sinn. Der Waschbär sammelt auch Abfall.

UF: Also ich sammle nicht Hausabfall, sondern zum Beispiel Altmetall.

 

18.  Was ist deine Lieblingssportart?

Das hatten wir schon. Schwimmen und Tanzen.

 

19.  Was ist dein Lieblingstier?

(Diese Frage hat Pascal zwar vorbereitet, stellt sie aber nicht)

 

20.  Das ist spannend. Wie machst du das Sole Uno?

Was ich dort für eine Aufgabe habe?

PP: Ja.

UF: Ich schaue, dass die Leute dorthin kommen und dass alle hereinkommen mit den Tickets. Dann achte ich mich darauf, wer allein gelassen werden möchte und wer eine Ansprechperson braucht – bei Bedarf stelle ich mich zur Verfügung. Manchmal habe ich dann noch Zeit, etwas zu planschen und manchmal nicht. Du lachst, gell. Da gibt es noch etwas. Pascal lasse ich jeweils im Wasser fliegen, indem ich ihn auf meinen Händen trage.

PP: UF macht Wassertherapie mit mir.

UF: Und du geniesst das sehr und wirkst dabei ganz seelig. Ich geniesse das auch.

 

21.  Wie erlebst du A?

A ist nicht direkt im Malraum mit mir. Er arbeitet in einem separaten Raum für sich. Deshalb sehe ich ihn nicht so oft. Aber ich arbeite gerne mit A zusammen.

PP: und Gespräche führen.

UF: Dazu möchte ich nicht mehr sagen, da wir ja mit allen von euch den ganzen Tag Gespräche führen.

 

22.  Wie erlebst du SR und BR? Ich denke, du magst sie.

Du weißt, dass ich ein gutes Verhältnis zu den beiden habe. Dann hast du die Frage bereits selber beantwortet. (macht einen Witz) Ich arbeite nicht gerne mit ihnen zusammen, ich mag sie nicht (lacht).  Direkt in den Räumen arbeiten wir nicht zusammen, sondern eher organisatorisch und Fachaustausch, das funktioniert super gut.

 

23.  Jetzt machen wir kein grosses Drama draus. Ich sage es einfach auf den Punkt, gerade heraus. Warum/wieso kennst du Pascal Pach? Und wie erlebst du ihn?

Wer ist denn Pascal Pach? (Beide lachen) Also, du bist neugierig, was ich von dir denke. Das kann ich jetzt gut beantworten, da du mir gegenübersitzt und ich es dir direkt sagen kann. Ich kenne dich schon 7 Jahre. Ich habe Freude an dir, weil du viele bunte Ideen hast. Nicht nur beim Arbeiten, sondern auch beim herausfinden, wie du mit anderen Personen zusammenarbeitest und klarkommst. Ich finde dich eine interessante Person. Leider arbeite ich selten mit dir zusammen, deshalb bin ich froh, kann ich dich im Sole Uno auf Händen tragen. Ich bin froh, dass du bei uns bist, du bist eine Bereicherung für die Kreativwerkstatt. Du bist eine bunte Person. Ich mag dich.

PP: Ich mag dich auch als Betreuerin. Bei keinem anderen Interview habe ich so viele Fragen gestellt nur bei UF. Ich erkläre warum: weil ich dich mag. Die Art von UF ist wie die von SK. Ich freue mich über UF und auch über die Wassertherapie beim Sole Uno, darauf freue ich mich auch. Sie ist eine Betreuerin, nicht meine Freundin und nicht meine Schwester, sondern einfach eine besondere Person. Du bist immer gut drauf und manchmal nicht. Und wenn du traurig bist, dann darf ich dich trösten.

UF: jetzt habe ich einen grossen Korb an Komplimenten bekommen von dir. Das war sicher auch eine grosse Herausforderung für dich, mir das so direkt zu sagen. Du machst mir ja immer mal wieder Komplimente beim vorbeigehen, aber so direkt mir gegenüber ist das etwas anderes und das braucht sicher Mut. Das finde ich toll. Vielen Dank. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, dass wir gut miteinander arbeiten können, weil wir uns gut verstehen.

 

24.  Habe ich gut oder nicht gut erklärt? Und habe ich nicht zu schnell oder langsam gelesen?

Ich finde, du hast dieses Interview super gut geführt. Du hast dich klar ausgedrückt. Ich habe es verstanden und manchmal habe etwas ich nachgefragt. Du bist strukturiert, hast immer gesagt, welche Frage drankommt. Die Fragen waren gut und verständlich. Manchmal schweifst du etwas ab, aber das ist auch ein bisschen deine Art. Du hast viel Phantasie und erzählst Dinge, die dir in den Sinn kommen. Du hast das wirklich gut gemacht, ich bin zufrieden mit dem Interview. Bist du denn auch zufrieden? War das okay so für dich mit meinen Antworten?

PP: Ja, das war super.

UF: Wie geht es jetzt weiter?

PP: Irina lädt mir das Interview auf den Stick, dann drucke ich es aus und gebe es dir zum Lesen und du kannst es korrigieren.

IB: Vielleicht kannst du UF noch sagen, dass du nach ihrem Okay, das Interview in der Forschungsgruppe vorliest und wir dann darüber diskutieren.

PP: Genau. Und Irina braucht noch deine Email-Adresse.

IB: Also wenn du es ihr ausdruckst, muss ich es nicht unbedingt schicken.

PP: Ah ja stimmt. Das ist besser so.

UF: Also du bist ja ein halber Profi. Dass du an alles denkst und wie du das alles organisiert hast, mit mir abgemacht, das Zimmer organisiert. Du hast mich sogar abgeholt. Perfekt.

 

Interview mit SSch von Christine Kuhn

12. Februar 2014
13.00 – 13.20 Uhr

 

1. Wie ist es für dich, in der Kreativwerkstatt zu arbeiten?

Ich komme im Allgemeinen sehr gern hier her zum arbeiten. Ich fühle mich in der Atmosphäre mit den Leuten wohl. Die Arbeit finde ich auch sehr interessant.

 

2. Arbeitest du mit verschiedenen Materialien?

Ich zeichne und male vor allem. Am Dienstagmorgen arbeite ich mit Ton. Am Mittwoch und Donnerstagnachmittag nähe ich vor allem Filzmatten. Früher habe ich gefilzt und auch gewebt. Das mache ich aber jetzt nicht mehr. Zuerst habe ich nur gemalt, dann habe ich begonnen auch im textilen Bereich zu arbeiten. Für mich sind beide Bereiche wichtig, sowohl der gestalterische als auch der Textile. Ich habe sehr gerne Abwechslung.

 

3. Wie erlebst du die Arbeit mit den verschiedenen Materialien?

Beim Zeichnen und Malen kann ich ganz frei auf das Papier bringen was ich im mir Kopf vorstelle. Es muss nicht exakt sein. Ich erlebe das als sehr entspannend. Beim Nähen muss ich viel exakter arbeiten. Da muss ich mich viel mehr konzentrieren. Wenn ich zu müde bin, um zu nähen, kann ich mich abmelden und kann stattdessen malen. Beim Tonen habe ich am Anfang viel mehr Mühe gehabt, etwas in eine Gestalt umzusetzen, was ich im Kopf habe. Aber je mehr ich tone, umso besser gelingt es mir und es macht auch Spaß. Ich muss mich recht konzentrieren, wenn ich tone. Man hat dabei aber einen grösseren Spielraum als beim Nähen, weil man die Gestalt verändern und wieder anders formen kann. Ich arbeite beim Tonen in einer kleinen Gruppe, das gefällt mir sehr gut. Früher habe ich auch gefilzt, doch ich habe es aufgegeben, da ich davon nasse Finger bekommen habe. Das habe ich nicht so gern gehabt. Durch meine manisch-depressive Erkrankung erlebe ich meine Arbeit sehr unterschiedlich. In der manischen Phase bin ich sehr produktiv und ideenreich. In der depressiven Phase erlebe ich die Arbeit oft sehr mühsam.

 

4. Was hat sich seit der Werkstatt für dich verändert?

Eigentlich habe ich eine Ausbildung als Bibliothekar gemacht. Kurz vor dem Diplom wurde ich psychisch krank und konnte die Prüfungen nicht machen. Seit ich in der Werkstatt bin, fühle ich mich von der Arbeit her sehr wohl, sehr frei; ohne Zeitdruck.

Manchmal würde ich gerne mehr aus meinen intellektuellen Fähigkeiten machen. Ich lasse mir gerne Sachen durch den Kopf gehen, wie im Malen und auch im Schreiben. Das ist meine Stärke. Manuell bin ich nicht so geschickt, aber ich eigne mir gerne Fähigkeiten der Arbeiten an. Ich bedaure es sehr, keine kaufmännische Ausbildung zu haben.

 

5. Wie ist es für dich, IV - Rentner zu sein?

Ich habe Mühe, wenn ich Leuten mit normalem Beruf begegne und zugebe, dass ich IV Rentner bin. Ich bekomme leicht Minderwertigkeitsgefühle. Ich kenne aber auch Verwandte und Bekannte, die Verständnis haben, wenn ich mich wo vorstellen muss.

Ich habe dabei immer leichtes Minderwertigkeitsgefühl. Aufgrund meiner manisch-depressiven Erkrankung bin ich auf einen Beistand angewiesen. In manischen Phasen bin ich in Bezug auf das Geld unberechenbar. Es fällt mir schwer, zuzugeben, dass ich keine Eigenständigkeit habe.

 

Danke für das Gespräch.

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Interview mit SK von Thierry Imholz

21. 9. 2016, 15.15 – 15.45 Uhr

 

1. Was denkst du über FC und DW vom Rock n Roll und Atemtherapie?

Die kenne ich nicht, aber ich weiss, dass du ein Fan von F bist, seit über zehn Jahren. Ich kenne diese Personen nicht. Ich kann mich nicht an sie erinnern.

 

2.  Was denkst du von mir, dass ich wieder in die Musikgruppe komme?

Oh, was ich denke? Ich fand es schade, dass du nicht mehr gekommen bist. Du warst bei den  Einweichern (eine Band ausserhalb des Bürgerspitals, TI und SK sind dabei gewesen). Wenn du in die Musik kämest, gerne. Talent hast du. Du singst sehr gut auf Portugiesisch. Du musst es mit deiner Bezugsperson besprechen.

 

3. Wie jung bist du?

Ich bin 47 Jahre als, Jahrgang 1969.

 

4. Wie lange bist du in der T.-Strasse?

Ungefähr 9 Jahre. TI hat auch an der T.-Strasse gewohnt, da waren wir  bis vor kurzem Nachbarn.

 

5. Wie lange kennst du mich schon?

Oh weißt du das? Ich denke vielleicht sieben Jahre, so geschätzt. Zuerst warst du in der Montage und  bei mir in der Musik. Dann hast du in die Kreativwerkstatt gewechselt. Vielleicht sind es auch acht Jahre.

 

6. Ich mag dich sehr gerne mit PS zusammen.

SK: Wie meinst du das?

TI: Wie lange kennst du ihn so gut?

SK: 16 Jahre, PS war auch in der Band, den Einweichern. Wir haben sie zusammen geleitet. Er hat eine kurze Zeit hier gearbeitet.

 

7. Wie lange arbeitest du in der Kreativwerkstatt?

Das weiss ich auch nicht mehr so genau, ungefähr acht Jahre.

 

8. Was denkst du über mich im Felix Platter Spital?

Oh, keine Ahnung. Gehst du gerne?

TI: Ich gehe gerne dort hin, wegen des Beins.

SK: Ich meinte das Spital gibt es gar nicht mehr,

TI: Das gibt es noch.

SK: Keine Ahnung, aber wenn es dir gut tut, ist das doch gut. Es gibt selten jemand, der gerne ins Spital geht.

 

9. Wie lange kennst du MV und BL?

Ich kenne beide nicht. Herrn L sollte ich kennen, aber ich kenne ihn nicht persönlich. Ist er manchmal beim Weihnachtsessen?

TI: Jawohl.

SK: Dann kenne ich ihn nur vom Sehen. Ich habe noch nie mit ihm gesprochen.

 

10. Kennst du meine Schwester?

Deine Schwester habe ich auch schon gesehen. Bei den Einweicherkonzerten. Seit etwa fünf Jahren, seit dem du nicht mehr bei den Einweichern bist, habe ich sie nicht mehr gesehen. Ich selber bin ja auch nicht mehr dabei.

 

11. Was denkst du darüber mit meinem Vater zusammen nach Portugal zu gehen?

SK: Du und dein Vater, mit dir?

TI: Ja, mit mir.

SK: Das sehe ich nicht so. Ich kenne deinen Vater nicht so gut, so nahe sind wir uns jetzt nicht, dass ich mit euch nach Portugal fahren würde.

 

12. Ich bin glücklich mit dir, dass ich wiederkomme.

SK: In die Musik?

TI: Ja

SK: Von mir aus kannst du gerne kommen. Wer ist deine Bezugsperson, T.?

TI: Nein, RB.

SK: Man verpflichtet sich ein Jahr. Du arbeitest am Vormittag, das passt. Am Nachmittag ist schon alles voll.

 

Interview mit YH von Pascal Pach

1.     Teil: 19. Mai 2016, 11:00  – 11:45 Uhr

2.     Teil: 26. Mai 2016, 14:15 – 15:10 Uhr

 

YH: (schaut zuerst PP an, dann IB) Da bin ich fast etwas nervös.

PP: Lacht. Es geht bis 21. Ich habe 21 Fragen. Dann fange ich mal an.

           

0.     Darf ich nicht oder darf ich doch deinen Namen nennen?

Das darfst du. Kein Problem

PP: Mit dem schönen Urwald dahinten. (Zeigt auf die Fotos, welche hinter YH an der Wand hängen) Ich mache da beim Projekt mit. Aber das erzähle ich dir später.

YH: War das Frage 1?

PP: Das war Frage 0.

 

1.     Wie lange bist du in der Kreativwerkstatt?

(überlegt) Ein Jahr und... Ziemlich genau eineinhalb Jahre, oder ein Jahr und 6 Monate.

PP: Wann hat deine Freundin hier angefangen? Ich sags mal auf den Punkt.

YH: Sie hat letzten August hier angefangen, mit der Lehre angefangen. Ich war vor ihr hier.

PP: Ich bin seit 10 Jahren hier.

YH: Dann hast du ein Jubiläum dieses Jahr?

PP: Nein, erst 2017, nicht 2016.

IB: Also, ich versuche das kurz alles aufzuschreiben. Ich bin nicht so schnell.

PP: Ja, das stimmt. Irina und Erich sind mittelschnell mit Schreiben, aber Nora ist ganz schnell.

 

2.     Wie denkst du über die verschiedenen Räume in der Kreativwerkstatt?

Grundsätzlich, denke ich sehr positiv darüber. Ich finde es gut, dass das Angebot so vielfältig ist. Und dass es für diese Vielfalt einzelne Räume gibt, in denen man sich auf die einzelnen Arbeiten konzentrieren kann.

PP: Ich habe die gleiche Meinung wie YH. Ich sage es mal so: YH ist ein ganz spezieller, besonderer Mensch. Er bringt mich zum Lachen. Er ist anders als die anderen Leute in der Kreativwerkstatt.

YH: Danke Pascal.

PP: Den Leuten kann ich nicht so gut vertrauen, aber teilweise kann ich gut, z.B. dir YH kann ich gut vertrauen und auch deiner Freundin. Sie heisst ZA, sie (Irina) weiss das schon. Teil Leute, sage ich besser nicht.

YH: Teil Leute vermeidest du, weil sie dir nicht guttun.

PP: Ja genau. Gewissen kann ich vertrauen, anderen nicht.

YH: Das ist normal, das geht mir auch so. Ich habe nur wenige Leute, mit denen ich zusammen bin.

PP: (nennt ein Beispiel von einer Person in der Kreativwerkstatt, die er nicht mag).

 

3.     Was ist deine Lieblingsfarbe?

Orange. Ein richtig schönes Orange mag ich. Und ein dunkles Türkis. Eine schöne Mischung zwischen blau und grün. Und grün mag ich auch, hellgrün. Eigentlich habe ich keine Lieblingsfarbe, wenn du mich gerade so direkt fragst. Es gibt einfach verschiedene Farben, die ich sehr schön finde. Und je nach Kombination, finde ich Farben schön, zum Beispiel auch ein dunkles violett.

PP: Ich finde auch verschiedene Farben schön, aber blau ist meine Lieblingsfarbe. Zum Beispiel im Filzen mache ich ein blaues Kissen. Den Delfin mache ich auch blau. Der Delfin ist mein Lieblingstier.

YH: Die benutzen anscheinend mehr von ihrem Gehirn als wir Menschen.

PP: Ist der Delfin auch dein Lieblingstier?

YH: Nicht gerade mein Lieblingstier, aber ich finde Delfine schön und elegant und intelligent, sie sind sehr intelligent.

PP: Und sie sind stärker als Haifische.

YH: Das habe ich auch schon gehört.

 

4.     Was ist dein Lieblingstier? Ah, das habe ich jetzt schon gesagt.

Ich habe noch nicht gesagt, was mein Lieblingstier ist. Ich habe zwar keins, aber es gibt Tiere die ich gerne mag. Ich mag Spinnen. Nicht die kleinen, krabbeligen, sondern die grossen, Vogelspinnen und Taranteln. Die grossen mit den dicken Beinen gefallen mir, die bewegen sich sehr elegant und langsam. Und vor allem gibt es nicht viele Lebewesen mit acht Beinen. Der Mensch hat so eine Urangst vor Spinnen. Das ist uns fremd, da wir uns eher vier Gliedmassen gewöhnt sind. Mit Tieren mit vier Beinen können wir uns eher identifizieren.

PP: Ich habe auch etwas Angst vor Spinnen.

YH: Vielleicht so ein Ekel. Das habe ich auch vor den kleinen, zappligen, flinken Spinnen mit den dünnen Beinen.

PP: K mag auch Spinnen und Krokodile. Sie habe ich auch interviewt.

YH: Du hast schon sehr viele Interviews gemacht. Und das kommt auch alles in ein Buch, habe ich gehört.

Da gibt es noch ein anderes Tier, das mir gefällt, weil ich das einfach als Kind gemocht habe. Das Gürteltier. Ich finde die einfach Putzig, wie die sich so zusammenrollen.

Aus dem Panzer hat man früher Kriegshelme gemacht. Also nicht, dass ihr meint, dass ich das gut finde, dass sie daraus Helme gemacht haben – das war nur eine Information.

PP: Ich bin eine Nachteule und am Tag bin ich müde. Eichhörnchen finde ich auch schön.

YH: Ich liebe allgemein die Natur. Jedes Tier hat seinen Zweck und ist auch abhängig von anderen Tieren, die kommunizieren alle miteinander, das ist einfach der Kreislauf und jedes Tier ist vom anderen abhängig. Ich bin ein Tierfreund.

PP: Und ich bin ein Vogelfreud.

 

5.     Was ist dein Lieblingssport?

Ich habe es genau gewusst, dass diese Frage kommt. Aufgrund meiner körperlichen Einschränkungen bin ich nicht mehr so sportlich.

Es gibt aber Sachen, die mich befriedigen zum Beispiel Fahrradfahren, Frisbee finde ich noch cool, ein bisschen Training, Muskelaufbau, Wandern, ich bin gar nicht sicher, ob das ein Sport ist, aber das mache ich eigentlich am liebsten, Tischtennis, da trainiert man sehr viel: Gleichgewicht, Flinkheit, Aufmerksamkeit, Reflexe, gewisse Sinne, die man bei anderen Sportarten vielleicht nicht so trainiert.

PP: Ich habe eigentlich alle Sportarten gern, aber am liebsten mag ich Schwimmen.

YH: Ich habe auch so Schwimmkurse gemacht, Seepferdchen und Rettungsschwimmer.

PP: Das habe ich auch gemacht. Und ich habe die Ausbildung zum Rettungsschwimmer gemacht. Wie Baywatch.

YH: (lacht) So im roten Badeanzug?!

 

6.     Welche Hobbies hast du?

Okay. Überlegt. Ich bin ja ein sehr kreativer Mensch. Ich male sehr gerne, ich bastle sehr gerne, so Richtung Modellbau, ich game sehr gerne. Ich bin aus der Gamegeneration, die damit gross geworden ist.

Was war schon wieder die Frage? Was meine Hobbies sind?

PP: ich meine Hobbies nicht Hobbits.

YH: Das sind eigentlich so die Dinge, die ich am liebsten mache. Alles was mit Kreativität zu tun hat ausser Nähen und Stricken. Und ich arbeite gerne mit Holz.

PP: Ich mag alle Hobbies, ich sage nur das, da wir nicht mehr so viel Zeit haben.

IB: Ich möchte hier kurz unterbrechen und etwas nachfragen: es ist jetzt fast 11:40 Uhr. Bis wann habt ihr Zeit? Wann ist Mittagspause? Um 11:45 Uhr, oder?

PP,YH: Ja.

IB: Dann würde ich vorschlagen, dass wir noch bis 11:45 Uhr machen und dann einen neuen Termin für den 2. Teil des Interviews vereinbaren, falls das für euch gut ist.

PP: Genau. Das ist eine sehr gute Idee.

YH: Ja, das ist gut.

 

7.     Wie denkst du über UF?

(lacht) Ich denke, sie macht ihren Job richtig gut. Was ich etwas cool finde an ihr, sie „verbäbelt“ die Leute nicht. Sie redet nicht mit den Leuten mit geistiger Beeinträchtigung wie mit kleinen Kindern. Sie ist eine taffe Frau und sie nimmt die Leute ernst. Und sie behandelt die Leute nicht aufgrund einer Behinderung anders, sie kann auch sehr ernst und auch mal bestimmt sein. Ich finde sie eine flotte Frau.

PP: Ich finde das gleiche wie YH Sie macht eine gute Wassertherapie für mich im Sole uno.

 

8.     Das ist jetzt die letzte Frage für heute. Frage 9 – 21 machen wir nächstes Mal. Wie denkst du über AK?

(lacht) Ich finde ihn einen coolen „Siech“. Einen mega flotten Typen. Ein offener und lebenslustiger Mensch. Und für sein Alter sieht er auch top aus. Ich nehme ihn als Vorbild war, sicher viele schauen zu ihm hoch. Er ist sympathisch und so wie ich ihn hier drin kenne, ist er ein korrekter Mensch. Er macht auch mal Witze und nimmt die Leute auf die Schippe, aber trotzdem korrekt und die Leute verstehen ihn.

PP: Er ist nicht Dieter Bohlen.

YH: Den mag ich gar nicht. Und ich habe auch gewisse Dinge schon von ihm lernen können. Wir hatten schon gute Gespräche, etwas tiefgründiger und nicht nur fachlich, aus welchen ich viel für mich viel rausnehmen konnte.

PP: Und der zweite Teil kommt nächsten Donnerstag.

 

9.     Wie denkst du über N?

N ist eine Liebe. Ich kann das jetzt nicht so beurteilen, da ich nicht so viel mit ihr zu tun habe. Sie macht mir einen netten, höflichen und kompetenten Eindruck. Ich arbeite relativ selbständig und habe nicht so viel mit ihr zu tun. Sie macht einen netten Eindruck. Ich denke, sie ist kompetent. Sie ist nur am Montag in meinem Raum... Was macht sie eigentlich? Ein Praktikum?

PP: Ja, ich denke.

 

10.  Wie denkst du über MM? Sie geht eben. Das habe ich von UF erfahren.

Es ist eigentlich immer das Gleiche. Ich finde sie eine Nette. Ich habe nicht so viel mit ihr zu tun. Aber wenn ich mit ihr zu tun habe, kommt sie mir sehr zielstrebig vor. Sie weiss, was sie will. Sie macht ihre Sache auch gut. Sie ist auch kompetent. Das sind immer so komische Fragen, die du stellst. Du eben, im Grossen und Ganzen finde ich sie eine Tolle, Nette, Flotte. Wieselt immer irgendwo umher. Wenn man ihre Hilfe braucht, hat sie Lösungen und Tipps bereit. Sie hat mir auch schon geholfen.

 

11.  Wie denkst du über BL?

BL?

PP: Ja dein Arbeitskollege im Rothko.

YH: er ist ein netter Kerl. Er malt super Bilder. Man kann sich gut mit ihm austauschen, was das künstlerische anbelangt, Arbeitsweisen zum Beispiel. Das gibt es nicht viel zu sagen. Er ist voll in Ordnung. Ich habe ihn gern. Ich habe ihm auch schon ein Bild abgekauft, privat. Weil mir seine Bilder wirklich gefallen. Er redet oft von Fussball, was mich überhaupt nicht interessiert. Aber das sage ich ihm auch.

PP: Er redet viel. Er ärgert mich manchmal wegen FCB.

YH: Ja, manchmal muss man ihn etwas bremsen. Aber das ist nicht ärgern, er hat einfach eine andere Meinung als du, die er halt auch sagt.

 

12.  Wie denkst du über MB?

Ganz ehrlich gesagt, ich habe gar nichts mit ihm zu tun und kenne ihn gar nicht, deshalb gibt es auch gar nichts dazu zu sagen.

 

13.  Wie denkst du über TS?

(seufzt) Er ist ein netter Mensch, total. Er ist echt wirklich ganz okay. Mit ihm an einem Projekt gearbeitet, habe ich noch nie, er hat seine Sachen und ich meine.

 

14.  Wie denkst du über KH? Da freust du dich.

Es geht. Toller Mensch. Macht super Arbeiten. Ist auch privat eine Art Kollegin geworden. Wir machen auch mal ab und gamen, oder wir sind auch schon zusammen in die Stadt gegangen. Aber ich finde solche Fragen eigentlich etwas doof, wenn ich über eine andere Person gefragt werde, vor allem wenn das über eine Drittperson ist. Aber wenn du das wissen willst für dein Interview, beantworte ich dir das gerne. Sie ist echt eine nette Person und eine gute Arbeitskollegin.

 

15.  Wie denkst du über den Rothko-Flügel?

Rothko-Flügel?

PP: Du arbeitest eben dort.

YH: Dort ist es gut. Es ist alles strukturiert und organisiert, man findet die Sachen. Er ist kleiner als der Miro und es ist weniger los, denke ich. Es ist eine coole Atmosphäre, eine künstlerische. Ich fühle mich wohl dort. Alles ist schön ordentlich und übersichtlich. Es kommt einem so wie ein riesiges Atelier vor und das finde ich cool.

 

16.  Was ist dein Lieblingsfach im Rothko-Flügel?

Das variiert immer etwas, das schwankt. Es kommt immer drauf an, worauf ich gerade Bock habe. Momentan ist das gerade Malen: Acrylfarben auf Leinwand oder auf einem mit Leinwand bespannten Karton.

YH und PP: (reden über neues Waldprojekt, an dem sie beide teilnehmen, wo sie auf einer grossen Leinwand malen)

 

17.  Wie denkst du über BB?

Das ist die Kleine, Feine, oder?

PP: Fein ja, aber sie ist gross.

YH: Ah, sie von der Töpferei. Ah, die ist voll cool. Sie hat sehr viel Ahnung von ihrem Fach. Sie ist eigentlich die perfekte Person, um ihr Fach uns weiterzugeben. Weil sie das auch gelernt hat und sie uns viel lehren kann. Ich werde sie sicher sehr vermissen, wenn sie in ein oder zwei Jahren geht. Dann gibt es vielleicht auch kein Töpfern mehr hier. Sie ist eine tolle Frau. Man kann auch mal mit ihr unter vier Augen reden, das finde ich immer sehr spannend, weil sie bereits viel erlebt hat und eine grosse Erfahrung hat.

 

18.  Wie denkst du über PG?

Ich finde das etwas langweilige Fragen, sorry.

PP: (lacht verlegen) Sorry, ich weiss.

YH: Ich finde PG macht sehr spannende und tolle Sachen. Er macht ganz viele Dinge. Ich weiss gar nicht, ob es dafür ein Wort gibt. Er macht viele Dinge, die mich an die Azteken erinnert oder auch an andere Kulturen. Ich finde das voll cool. Der näht auch seine Kleider und baut selber Sachen. Er hat auch seinen eigenen Arbeitsplatz gemacht. Er macht voll sein Ding und ist voll dabei. Und ich finde ihn auch als Person toll.

 

19.  Jetzt kommt diese fachliche Frau. Wie denkst du über SK?

Ich finde SK eine mega Tolle, mega cool. Sie ist ja meine Bezugsperson und ich kann mit ihr sehr offen über praktisch alles reden, sofern ich das will. Ich kann mit ihr auch in meiner Sprache reden, nicht nur durch die Blume und anständig, sondern auch in meiner Sprache. Ich kann einfach total offen mit ihr reden, ohne dass sie es falsch versteht. Sie hat viel Ahnung, sie hat ja auch Kunst studiert. Sie hat verschiedene Blickwinkel und kann sich gut in andere Lagen versetzen, andere Perspektiven einnehmen und vermitteln. Ich finde sie wirklich eine Coole. Ich kann mit ihr reden, als wäre sie ein Kumpel. Und sie akzeptiert auch verschiedene Meinungen. Ihre Meinung akzeptiere ich natürlich auch und versuche sie anzunehmen. Sie ist, glaube ich, eine gute Mama. Also nicht von mir, sondern privat. Ich kann mir vorstellen, dass sie auch eine tolle Mutter ist.

PP: Sie hat mir auch gesagt, dass ich mich auf ein Bild eine Arbeit konzentrieren muss und nicht herumgehen und etwas Anderes machen. Sondern meine Arbeit fertigmachen soll.

YH: Sie ist sympathisch und auch sehr nett.

PP: Sie ist für mich auch eine fachliche Lady, sie ist für mich ganz speziell, sie ist für mich eine Kunstkönigin oder Kunstmama.

 

20.  Warum kennst du Pascal Pach? Und was denkst du über ihn?

Warum kenne ich dich? Das kannst du glaube ich selber beantworten. Weil ich hier angefangen habe zu arbeiten und so.

Du bist ein Flotter, ein Netter, ein Höflicher und auch ziemlich ein Lustiger. Du hast auch ein paar Sachen gebracht, da musste ich schmunzeln und habe mir gedacht, PP, du bist ein geiler Siech. Ich mag deine Anwesenheit, ich sehe dich gerne. Und ich habe das Gefühl, du hast auch ein Gespür für andere Leute und merkst, ohne zu reden, wie es den anderen geht und merkst, ob es ihnen gut geht oder nicht und wann man sie in Ruhe lassen muss. Und das haben nicht so viele hier. Und das schätze ich sehr. Wenn ich nicht immer sagen muss, dass ich gerade keine Lust auf jemanden habe. Und du merkst das. Einfach eine Menschenkenntnis. Und das schätze ich sehr, das mag ich an dir.

PP: (erzählt von einer Person in seiner Lieblingsserie, die das auch hat)

 

21.  Habe ich zu schnell gelesen oder nicht gut erklärt?

Zu schnell hast du nicht gelesen, du hast es auch gut erklärt, du hast die Fragen gut erklärt. Du bist nur manchmal etwas abgeschweift und dann hat es fünf Minuten gedauert bis zur nächsten Frage. Aber ich fand es sehr gut. Etwas viele Fragen mit „wie denkst du über...“, die fand ich nicht so gut. Aber sonst war alles gut. Der erste Teil hat mir besser gefallen, den fand ich spannender.

Interview mit SG von Christine Kuhn

Donnerstag 20. August

10.15-11.25 Uhr

 

Thema: Arbeiten in der Kreativwerkstatt – Ausbildung

 

1. Wieso hast du dich entschieden, den letzten Teil Deiner Ausbildung in der Kreativwerkstatt zu absolvieren?

Eigentlich war es Zufall, dass ich hierhergekommen bin. Ich habe zuvor ein Semester meines Studiums in Barcelona gemacht, neben dem Studium wollte ich so meine Spanischkenntnisse auffrischen. Ich habe in Barcelona Bewerbungen geschrieben für eine neue Praktikumsstelle, aber diese wurden abgelehnt. Es wäre für mich nicht möglich gewesen, persönlich bei den Gesprächen anwesend zu sein und Bewerbungsgespräche über digitale Medien sind nicht gewünscht. Nach der Rückkehr aus Barcelona hat die Zeit gedrängt. Ich habe in Luzern gewohnt und meine Suche nach einer Praktikumsstelle aber auch auf Basel ausgedehnt. Wegen dem Zeitdruck wollte ich möglichst viele Möglichkeiten haben. Durch eine Plattform für Studierende, in der Institutionen für Praktikumsstellen aufgelistet sind, habe ich von der Kreativwerkstatt erfahren. Ich habe intuitiv ein gutes Gefühl gehabt. Ich habe mich beworben und mit AK einen Termin für ein Bewerbungsgespräch abgemacht. Nach diesem Gespräch konnte ich einen Tag schnuppern. Ich habe mich von Anfang an wohl gefühlt. Am Ende des Schnuppertages nach 17 Uhr habe ich gemerkt das ich mich da wohl fühle und dass ich an diesem tollen Ort mein Praktikum machen möchte.

 

2. Was hast du dir für Aufgaben gestellt für die Zeit bei uns? Hat Dich AK als deine begleitende Person dabei unterstützt?

Es gab zwei Bereiche von Aufgaben. Das eine waren die Aufgaben, die von der Schule an mich gestellt wurden. AK hat mich dabei sehr eng begleitet. Ich durfte den gesamten Ablauf kennenlernen, der bei der Suche nach neuen Mitarbeitern mit Rente durchlaufen wird. In ihrer Fachsprache heisst dies Prozessgestaltung oder Rekrutierung. Vom Moment an, in dem Bewerbungen zu uns gekommen sind, habe ich reagiert und bin miteinbezogen worden. Ich habe mich mit dem Ablauf auseinandergesetzt, welche einzelnen Schritte notwendig sind, bis ein/e Bewerber/in bei uns als Mitarbeiter/in beginnen kann. Ich lernte herauszufinden, wer welche Verantwortung trägt und wer welche Schritte durchführt. Ich habe verstehen gelernt, wie dieses Unternehmen arbeitet und funktioniert. AK hat dies sehr intensiv mit mir erarbeitet.

So war ich bei Vorstellungsgesprächen dabei, bei dem auch die Angehörigen des Interessenten dabei sein können. Bei solchen Gesprächen ist auch der/die Sozialarbeiter/in dieser Institution anwesend. Dabei geht es darum herauszufinden, welche Einschränkungen ein Mensch hat und ob eine Anstellung an einem geschützten Arbeitsplatz in Frage kommt. Ich bin durch AK ganz damit konfrontiert worden. Ich habe die Planungen für die Gespräche gemacht und habe die Termine vereinbart. Nach enger Einführung habe ich immer mehr Freiräume erhalten und ich habe selbständig gearbeitet. Ich lernte, wie Gespräche am grossen runden Tisch geführt wurden. Bei dem/r Sozialarbeiter/in, Eltern und/oder Angehörigen, habe ich das Gespür bekommen, wie ein Gespräch gut geleitet wird. AK und ich haben dies als wichtig empfunden und für mich war dies eine Zielsetzung, ein persönlicher Entschluss, diesen Prozess anzugehen. Es kann nur in der Praxis und sozusagen „hautnah“ gelernt werden, wie wichtige Gespräche geleitet werden, um so zu einer bestmöglichen Lösung für den Menschen zu kommen, für den ein neuer Abschnitt des Lebens beginnt. Der andere, persönliche Bereich, ausserhalb der Schule, war mein Umzug nach Basel. Ich wollte in Basel Fuss fassen und wollte ankommen. Es war aber auch wichtig für mich im Team und mit der Arbeit herauszufinden, ob ich später so arbeiten möchte. Ich wollte meinen eigenen Weg finden, mich innerlich über meine beruflichen Vorstellungen festigen. Es war eine Zeit, in der ich meine eigene Persönlichkeit im beruflichen und privaten Bereich finden wollte.

 

3. Was hat Dich am meisten fasziniert? Wodurch hast Du am meisten gelernt?

Am meisten fasziniert hat mich die Atmosphäre in der grossen Werkstatt. Die Vielfältigkeit, das grosse Angebot, die Individualität der Mitarbeiter/innen mit und ohne Rente und die Fröhlichkeit. Immer wieder staune ich, dass es so läuft, dass es das gibt, dass es so toll ist und dass ich all das habe kennenlernen dürfen.

Das andere ist das Professionelle. Wie wird aus sozialpädagogischer Sicht gearbeitet. Ich habe ein hohes Niveau professioneller, sozialer Arbeit erlebt. Ich habe von jedem Einzelnen vom Team, sehr, sehr viel gelernt. Ich habe viel über das Menschliche und den Alltag gelernt. Ich habe durch das Vertrauen zum Team gelernt mich selber zu sein. Dadurch habe ich die persönliche Festigung sehr stark erlebt.

 

 

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Interview mit TI von Marcel Höller

1. Was hat sich verändert seit deinem Eintritt in die Kreativwerkstatt?

Sehr gut, ich bin zufrieden und ich hatte eine Leistungssteigerung!

 

2. Was gefällt dir an der Kreativwerkstatt?

Mir gefällt alles sehr gut und ich bin zufrieden. Ich mache es, weil es mein Vater so will.

 

3. Führst du ein Tagebuch?

Ja, AK (MoR) hat es mir geschenkt.

 

4. Wie ist es für dich in der Werkstatt zu sein?

Ich habe im Jahre 2012 angefangen und es gefällt mir sehr gut.

 

5. Tipps von deiner Seite an die Gruppe?

Ich bin froh in der Forschungsgruppe mitarbeiten zu dürfen.

 

6. Wie erlebst du die Arbeit in der Kreativwerkstatt? Sammelst du

Erfahrungen? Machst du auch Fehler?

Ich mache ab und zu Fehler, aber nicht immer.

 

7. Was findest du am meisten förderlich? Sozial, Tätigkeit, Struktur? Wie stehst du zur kommunikativen Seite?

Die Struktur finde ich förderlich. Die kommunikative Seite zwischen den Menschen finde ich gut.

 

8. Fühlst du dich wohl in deiner Tätigkeit? Wo brauchst du Hilfe?

Beides zusammen. Wenn ich meine Kollegen anschaue, geht es mir gut.

 

9. Was hältst du von Kritik?

Nichts.

 

10. Fühlst du dich in Deiner Tätigkeit wohl?

Sehr. Ausser der Behinderung mit meinem Bein.

 

11. Darf man deinen Namen nennen?

Ja man darf.

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Interview mit SA von Pascal Pach

14. Oktober 2014
10.00 - 10.20 Uhr

 

1. Wie lange ist bist du in der Kreativwerkstatt?  

Seit mehr als zwei Jahren. 

 

2. Wie geht es dir?

Mir geht es sehr gut.

 

3. Wie gefällt dir die Arbeitsstelle?

Supergut, ich bin sehr zufrieden.

 

4. Welche Arbeiten gefallen dir am besten?

Eigentlich Stricken und Nähen im Moment.

 

5. Wie geht es dir mit Deiner Bezugsperson?

Sehr gut. Es ist sehr gut, dass sie meine Bezugsperson ist, weil ich mich mit ihr sehr gut verstehe.

 

6. Was gefällt dir nicht in der Kreativwerkstatt?

Das weiss ich im Moment gar nicht. Es kommt mir nichts in den Sinn, ich bin zufrieden, ich kann es dir leider nicht sagen.

 

7. Wie geht es dir mit den Leuten in der Kreativwerkstatt?

Sehr gut. Es sind ganz nette Leute in der Kreativwerkstatt.

 

8. Geht es dir gut oder geht es dir nicht gut in der Kreativwerkstatt?

Es geht mir sehr gut.

 

9. Hast du alles gerne?

ja, ich bin zufrieden.

 

10. Welche Farbe magst du am liebsten?

Es sind zwei Farben: schwarz und blau.

 

11. Welche Person in der Kreativwerkstatt hast du am liebsten als Betreuerin?

Als Betreuerin habe ich meine Bezugsperson am liebsten.

 

12. Was ist die zweite zum Beispiel?

Das kann ich Dir nicht sagen.

 

13. Habe ich etwas vergessen?

Nein, es ist alles in Ordnung.

 

14. Darf dein Name genannt werden?

Ja.

 

Danke für das Gespräch.

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Interview mit PS von Christine Kuhn

21. März 2015 

 

1. Hast du in der freien Wirtschaft gearbeitet?

Ich habe als Autolackiererin gearbeitet, diese Arbeit war für mich sehr kreativ, war sehr gestalterisch, leider habe ich diese Ausbildung nicht fertigmachen können. Viele Menschen unterschätzen diesen Beruf und meinen, er sei nur für Männer geeignet. Für mich war es wunderbar, leider wurde nichts daraus. Als Kleinkindererzieherin habe ich ein Praktikum gemacht, war aber schockiert, wie die Kinder geplagt worden sind. 3 Jahre lang habe ich in einem Lager in der Spedition, Logistik gearbeitet. Aus schwierigen familiären Gründen habe ich meine Ausbildung nicht fertigmachen können.1 Jahr lang habe ich in einem Atelier gearbeitet. Die Ärzte haben mir schon früh gesagt: ich sein ein „Dubeli“, und eine Idiotin. Mit 24 Jahren habe ich erfahren, dass ich Jüdin bin. Dann bin ich nach Israel gefahren und hatte mit Juden zu tun. Ich habe aber gar kein Problem damit. Durch die falsche Diagnose der Ärzte bin ich von meinen Wünschen abgelenkt worden. Durch familiäre Schwierigkeiten und falsche Behandlungen von Seiten der Ärzte, so wie irreführender Diagnosen wurde ich IV-Rentnerin.  Eigentlich wollte ich Schmerzensgeld für die Gemeinheiten, die mir die Ärzte angetan haben. Dann haben Sie mich überredet, die IV-Rente zu akzeptieren, da ich Geld dafür  kriegen würde. Ich habe unterschrieben, aber ich habe Grosse Wut, dass mir viel Unrecht geschehen ist. Als Jugendliche habe ich viel handgearbeitet, es wäre mir aber nie in den Sinn gekommen, dass mir das so viel Spass macht.

 

2. Wie bist du in die Kreativwerkstatt gekommen?

Nach dem Jahr im Atelier kam ich in die Montage. Dort musste ich Elektronische Sachen zusammenbauen. Mit der Zeit war das eintönig, nicht so anspruchsvoll wie ein „Legokasten“. Durch einen Mitarbeiter der Montage habe ich von der Kreativwerkstatt erfahren. Ich konnte in der Kreativwerkstatt schnuppern. Beim Schnuppergespräch haben die Mitarbeiter der Montage gemerkt, dass sie mich falsch behandelt und unterschätzt haben. 

 

3. Arbeitest du mit verschiedenen Materialien?

Das Spannendste ist das textile Arbeiten wie nähen, häkeln und malen. Es ist für mich selbstverständlich und gehört zu einer Frau dazu. Sehr viel Spass hat mir gemacht, dass ich ein Buch geschrieben habe. Für mich ist das A&O, gestalterisch kreativ zu sein.

 

4. Was ist die Motivation für dich, jeden Tag in die Kreativwerkstatt zu kommen?

Kreative Ideen umzusetzen, ist eine wichtige Motivation. Ich finde den Teamgeist hier sehr speziell. Ich fühle mich hier wohl. 

 

5. Wie ist es für dich, jeden Tag mit so vielen Menschen zu tun zu haben?

Es ist besser, mit vielen Menschen zu tun zu haben. Wenn man mit einem Menschen nicht auskommt, kann man zu einem anderen gehen.

 

6. Was hat sich für dich verändert, seit du in der Kreativwerkstatt bist?

Ich habe mehr Selbstbewusstsein gewonnen, habe mich geistig und logistisch entwickelt. Ich habe viel mehr praktische Möglichkeiten, Ideen umzusetzen, hier gibt es viel mehr Möglichkeiten als sonst wo.

 

7. Wie ist es für dich, IV-Rentnerin zu sein?

IV-Rentnerin zu sein, ist nicht einfach, da es durch Intrigen entstanden ist.

 

8. Wie schaffst du es deine Nischen, deine Ruhe zu finden?

Manchmal nehme ich ein paar Züge von meiner Zigarette und lasse mich nicht stressen. Ich nehme es gelassen. Ich habe gelernt im Leben zu kämpfen.

 

Danke für das Gespräch.

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Interview mit PM von Marcel Höller

1. Was hat sich verändert seit deinem Eintritt in die Kreativwerkstatt?

In der Schnupperlehre durfte ich töpfern und malen. Das Töpfern hat mir nicht zugesagt. So begann ich mit malen und Gazen kreuzen. Im Verlauf der Zeit gab ich das Gazen kreuzen auf, dafür begann ich zu weben. Heute webe und male ich zu je 50%. Am Freitagnachmittag habe ich das Amt Staubsaugen von 14.00-15.00 Uhr übernommen, was mir sehr gut gefällt.

 

2. Was gefällt dir in der Kreativwerkstatt?

Das Weben, Malen und am Computer zu arbeiten gefallen mir sehr gut. Ich kann neben der Arbeit mit den Personen reden. 

 

3. Führst du eventuell ein Tagebuch?

Nein. Ich führe kein Tagebuch.

 

4. Wie ist es für dich in der Werkstatt zu sein?

Die drei Disziplinen, Malen, Weben und am Computer arbeiten gefallen mir sehr gut. Töpfern liegt mir nicht. Staubsaugen macht mir Spass.

 

5. Nimmst du auch jeden Tag wie er kommt?

Ja, ich nehme jeden Tag, wie er kommt.

 

6. Was sind die Tipps von deiner Seite an Leute in der Werkstatt?

Miteinander reden ist wichtig, die Arbeit darf aber nicht zu kurz kommen.

 

7. Wie erlebst du die Arbeit in der Kreativwerkstatt? Sammelst du Erfahrungen? Machst du auch Fehler?

Ich erlebe meine Arbeit in der Kreativwerkstatt als sehr gut. Und mache alle Arbeit, so gut es geht, selbständig. Aus Fehlern kann man gut lernen und versuchen, diese nicht mehr zu machen.

 

8. Was findest du am meisten förderlich? Sozial, Tätigkeit, Struktur?  Wie stehst du zur kommunikativen Seite?

Alle Arten von Tätigkeiten, aber auch das Reden miteinander ist wichtig. 

 

9. Fühlst du dich wohl in Deiner Tätigkeit?

Die Arbeit in der Kreativwerkstatt ist sehr gut. Ich sammle jeden Tag Erfahrungen in Bezug auf die Arbeit und das Allgemeinwissen

 

10. Wo brauchst du Hilfe?

Malen kann ich selbständig. Weben kann ich auch sehr gut. Am Computer brauche ich Hilfe.

Beim Malen?

Von Anfang bis zum Schluss male ich alles selber.    

Beim Weben?

Wenn ich das Muster anschaue, kann ich dieses auch selber weben. Ein neues Muster kann ich auch selbständig weben.

Am Computer?

Am Computer probiere ich, möglichst selbständig zu arbeiten.

 

11. Was hältst du von Kritik?

Man muss konstruktive Kritik annehmen können und sollte auch konstruktive Kritik verteilen können.

 

12. Weshalb hast du dich aus dem Sport, bzw. aus dem Fach Musik zurückgezogen?

Der Einzelsport ist gut gegangen, Mannschaftssport war für mich nicht gut. Ich habe Sport bis Mai 2012 getrieben

Zur Musik: An der Hamletaufführung habe ich Musik gemacht. Am 15. August 2013 war die letzte Aufführung. Ich habe keine Musik mehr ab November 2013 gemacht.

 

13. Darf dein Name genannt werden?

Ja, mein Name darf genannt werden!

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Interview mit PiG von Lukas Kaufmann

17. Februar 2015
13.00 bis 13.20 Uhr

 

1. Was hat sich verändert seit und hier arbeitest?

Ich bin sehr glücklich, dass ich in der Kreativwerkstatt arbeiten kann. Es arbeiten viel mehr Leute hier als am Anfang, was mir sehr gefehlt hat. Als ich begann in der Kreativwerkstatt zuarbeiten, habe ich im Pavillon gearbeitet. Dort war alles sehr eng. Im neuen Werkstattgebäude gefällt es mir viel besser, weil es mehr Platz hat als im Pavillon.

 

2 Was arbeitest du in der Kreativwerkstatt?

Ich male sehr viel. Am liebsten male ich S-Bahnen und Telefonkabinen. Am Dienstag bringe ich am Morgen den Container raus. Am Nachmittag gehe ich in den Sport und am Mittwochnachmittag habe ich Musik.

 

3. Wieso arbeitest du in der Kreativwerkstatt?

Weil es mir hier sehr gut gefällt. Es macht mir sehr viel Spass, hier zu arbeiten.

 

4. Wie bist du auf die Kreativwerkstatt gekommen?

Ich habe im internen Telefonverzeichnis gesehen das es die Kreativwerkstatt gibt und ich dachte: „das wäre etwas für mich“. Ich habe am 29.4.1998 zu meiner früheren Chefin gesagt: „dass ich es hier nicht mehr aushalte.“ Und dass sie bitte in der Kreativwerkstatt anrufen soll, um zu fragen, ob es noch Platz hat. Und es hatte noch Platz. Am 2.05.1998 begann ich in der Kreativwerkstatt zu arbeiten.

 

5. Was motiviert dich in der Kreativwerkstatt zu arbeiten?

Ich habe sehr Freude an der Arbeit.

 

6. Was hältst du von Kritik?

Ich werde fast nie kritisiert.

 

7. Darf dein Name genannt werden?

Ja, sicher. 

 

Danke für das Gespräch.

Ja, sicher.

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Interview mit SH von Pascal Pach

6. Januar 2016, 10:45-11:45 Uhr

 

0. Darf ich deinen schönsten Namen nennen?

Ja, Du darfst.

 

1.     Wie lange bist du in der Kreativwerkstatt?

Ich muss schnell nachzählen, seit 17 Monaten.

PP: das ist spannend. Ich bin im Februar 2016 10 Jahre hier.

SH: ich bin seit fünf Jahren in der Institution hier.

PP: Seit 13 Jahren wohne ich hier.

 

2. Hast du ein Musikinstrument?

Ich habe zu Hause eine Gitarre und zwei Djembés, und zwar gehören die mir, weil ich sie gekauft habe, aber mein Sohn spielt. Als Kind spielte ich Klavier, aber ich kann es nicht mehr, und ich würde gerne wieder anfangen zu spielen.

PP: Mit 12 habe ich angefangen Geige zu spielen

 

3. Welche Gedanken machst du dir über die Forschungsarbeit?

Das ist eine interessante Frage. Ich finde, es ist an der Zeit, dass wir die Gelegenheit haben, du, ich und die anderen, uns richtig einzubringen, in der Gesellschaft. In der Gesellschaft und auch hier in der Institution gehören wir zu den Invaliden. Es wird Zeit, dass wir unsere Meinung äussern können und unseren Beitrag leisten.

PP: ganz früher habe ich auch an einer Forschungsgruppe teilgenommen, mit neuen Leuten. Neue Gesichter, sich kennen zu lernen. Einige aus der Gruppe machten auch Interviews für die Schule (Fachhochschule).

SH: etwas wollte ich noch sagen. Seitdem ich in der Forschungsgruppe bin erhalte ich Inspiration, mich mit Sozialwissenschaften vertiefter auseinanderzusetzen und ich beginne mich dafür zu interessieren. Ich bin da noch nicht weit. Es löst bei mir viel Interesse aus.

PP: Wenn ich Interviews vorlesen, dann bist Du richtig zapplig.

SH: Jetzt nicht mehr, jetzt ist ein anderer Tag.

 

4. Was bedeuten dir verschiedene Tiere? Was ist dein Lieblingstier?

Ich liebe Tiere. Ich finde, wenn man Tieren nahekommt, dann wird man nicht zapplig, dann wird man ruhig. Ausser bei einem Pferd, das gerade ausschlägt. Ich hatte mal eine Kater, der hiess Leo, der war wie ein zweites Baby. Dann wurde er sehr krank. Katzen habe ich am liebsten, wenn ich ihnen begegne auf der Strasse, dann schaue ich darauf ob sie auf mich zukommen.

PP: Katzen mag ich …

SH: … vierbeinige …

PP: Katzen sehen besser als wir, mein Bruder hat zwei.

SH: Schmetterlinge kommen mir in den Sinn, sie sind faszinierend, weil sie in einem Cocon drinnen sind, dann schlüpfen sie und werden leichte Wesen, die so fliegend schweben und auf Blumen fliegen.

 

5. Was ist deine Lieblingsfarbe?

Türkis ist meine Lieblingsfrage.

PP: Das ist interessant, Türkis. Meine Ex-Freundin hat Pink. Meine Freundin hat alle Farben gern.

 

6. Warum wieso kennst du DS?

Ich kenne ihn aus der Kreativwerkstatt. Weil er wieder zurückgekommen ist, habe ich das Glück mit ihm zusammenzuarbeiten.

PP: als WB gegangen ist, hat er mich mit DS überrascht. Die Ersatzbezugsperson ist AK. Fachliche Begleitung ist dieselbe wie die erste, DS, als Doppelgänger.

SH: Ideal.

PP: Genau.

 

7. Was bedeutet dir SR?

SR ist noch nicht so lange in der Werkstatt. Als sie zum ersten Mal kam, dachte ich, wir haben zwei S und zwei R. Dann erst merkte ich, dass sie die Schwester ist. Sie sind sehr verschieden. S ist ein wenig lockerer und lustiger. B ist sehr streng.

PP: Genau, dem stimme ich zu. Am Anfang kannte ich sie nicht sofort. Aber B hat mich ihr vorgestellt, nicht in der Werkstatt, woanders.

 

8. Wie erlebst du RZ?

Also, RZ ist meine Bezugsperson. Er ist fachlich und, wie sagt man, sonst auch meine Bezugsperson, Stellvertreter ist AK. Dank RZ bin ich in die Kreativwerkstatt gekommen. Er wollte mich holen. Ich sagte ihm von Anfang an, bei welchen Sachen ich im Büro nicht so gut bin. Wir brauchten ein Jahr, um uns zu finden. Jetzt arbeiten wir sehr gut zusammen. Wenn es bei mir irgendwo persönlich geklemmt hat, dann konnte er sehr gut damit umgehen. Er ist sehr professionell und ein sehr guter Leiter der Kreativwerkstatt.

PP: Er macht es gut, er ist der Schwiegersohn von WB. Vom Gefühl her denke ich immer an WB, aber RZ macht es sehr gut.

SH: RZ kann viele Dinge sehr gut und schnell, man kann viel von ihm lernen.

PP: Das ist so.

SH: Manchmal wird er auch sehr zapplig. Am Anfang ging ich oft andere Leute fragen, ob sie mir helfen können, z.B. eine Tabelle auszufüllen, weil er so viel zu tun hat.

PP: Das ist das grosse Anliegen von mir, wie SH sagt.

 

9. Wie denkst du über AK?

Ich bin sehr froh, dass Alexander in der Werkstatt ist. Er hat für mich den typisch schwäbisch-deutschen Humor.

PP: Er ist ein Deutscher, ich liebe die Deutschen.

SH: Er kann so derbe Witze machen, dass er mich zum Lachen bringen. Ich kann zu ihm frech sein. Man soll nicht vergleichen. Beide sind eine gute Kombination von Chefs für mich, perfekt.

PP: AK ist sehr lustig, ich mag ihn auch wie Du.

SH: Man kann Blödsinn machen mit ihm.

 

10. Wie erlebst du S, die am Empfang arbeitet?

Als ich in die Institution kam, war sie meine erste direkte Vorgesetzte. Wir begannen fast gleichzeitig hier zu arbeiten. Sie ist sehr sorgfältig, wie sie mit den Menschen arbeitet, fast zu sorgfältig. Ich habe in der Telefonzentrale gearbeitet. Für mich war es sehr eng. Sie fragte mich am Morgen immer: Hast du es gut gehabt, das war für mich immer etwas zu viel. Jetzt hat sie eine Ausbildung als Arbeitsagogin begonnen. Wir können uns jetzt sehr gut begegnen. Ich habe sie auch schon im Ausgang getroffen.

PP: Ich darf nicht unhöflich sein. S am Empfang ist für mich wie eine Schwester. Ich kenne sie schon lange. Ich habe eine gute Erfahrung mit ihr. Ich richte ihr immer Grüsse, von meinem jüngeren Bruder aus. Ich habe beide gerne.

SH: Das ist schön.

 

 

12. Was bedeutet dir Musik?

Sehr viel. Musik ist in meinem Alltag immer ein Thema. Es ist so toll, dass es so viel verschiedene Musik gibt. Manchmal gefällt mir das, dann etwas Anderes.

PP: Zum Thema Musik: am Morgen die CK, das war mir ein Rätsel. Wenn CK am Morgen spielt, dann bin ich weg. Denn ich kann es mir nicht anhören. Es ist besser, wenn ich z’Morge hole, dann bin ich weit weg. Ich mache das nur, damit ich weg bin. Wenn ich müde bin, dann muss ich Ruhe haben. Ich brauche keinen Stress.

 

13. Wie erlebst du die Naturwelt?

Oh, schöne Fragen. Naturwelt ist für mich sehr wichtig. Wenn ich in die Natur gehe, was ich oft mache, ich fahre viel Velo. Wenn ich durch die Gegend sause, in den Langen Erlen, in einer Viertelstunde bin ich in Riehen. Die Natur hält so viel aus. Jedes Jahr wird wieder Frühling und alles spriesst. Mir gefällt die Natur sehr.

PP: Viele verschiedene Leute haben die Natur gerne.

SH: Und du?

PP: Meine Natur ist anders. Meine Liebslingsortschaft der Natur ist bspw. der Regenwald.

SH: Du warst mal dort.

PP: Ja ich war dort. Dann höre ich zu, mach keinen Mucks und ich höre zu, bin ganz still.

Wenn ich müde bin, hole ich Espresso und Gipfeli und dann geniesse ich den Regenwald, ich beobachte die Tiere. Vögel habe ich besonders gerne. Was höre ich? Ich höre, was der Regen oder die Vögel oder die Spechte oder der Wasserfall sagen.

Dann denke ich an Panflöte. Panflöte liebe ich so. Das ist für mich die Naturwelt.

SH: Das ist weit weg. Kennst Du das Tropenhaus am Spalentor. Dort war ich am Sonntag, dort hat es Vögel und Pflanzen.

PP: Beobachten, hören, was die Natur sagt. Das liebe ich an der Natur: wenn ich am Morgen ganz früh weggehe, dann kann ich einen schönen Sonnenaufgang sehen, das habe ich gerne und den Untergang genau gleich.

SH: In den Ferien war ich am Rheinfall in Schaffhausen. Dort hat mir der Power des Rheins so gefallen. Das Wasser prescht so runter. Das ist genial.

PP: Ich war auch schon dort mit der Freundin zusammen. In Rüdlingen schwamm ich gegen die Strömung. Dann kriegt man so grosse Muskeln.

SH: Schwimmst Du gerne?

PP: Schwimmen ist mein Lieblingssport. Das Wasser war sehr kalt. 7-8 Grad, Du wirst richtig wach.

SH: Du kannst gut schwimmen?

PP: Ich bin Rettungsschwimmer.

Jetzt muss ich vorwärts machen

 

14. Wie erlebst du Erich Otto Graf?

PP: Der nebendran freut sich, denke ich.

SH: Ich freue mich, dass ich ihn überhaupt erleben darf. Ich weiss wenig über ihn. Ich freue mich über die Forschungsgruppe, ich erlebe ihn sehr geduldig.

PP: Er ist sehr fleissig, er ist der Leiter.

SH: Er ist nicht der Chef, er ist mit uns auf Augenhöhe, so erlebe ich ihn. Ich finde ihn sympathisch.

PP: Er geht von der Forschungsgruppe weg.

SH: Jetzt ist er noch hier bis November, jetzt geniessen wir ihn noch. Ich verstehe es, für dich ist Abschied nehmen etwas sehr Schweres.

PP: Ich hasse Abschied. Er ist wie mein eigener Bruder, ich mag ihn gut.

 

15. Wie erlebst du die Arbnora Aliu?

PP: Erich lacht jetzt gerade auch.

SH: sie ist eine sehr hübsche junge Frau, sie ist noch sehr jung. Sie gefällt mir sehr, weil sie sich für so viele Dinge interessiert und gerne mit uns arbeitet. Ich sah sie zum ersten Mal an der Ausstellung an der Mörsbergertrasse. Sie war mir sofort sympathisch.

PP: Mein jüngerer Bruder hat an der Ausstellung Nora kennengelernt.

PP: Alle drei sind gut und super. Aber Erich lacht, er kennt mich. Ich mag die Nora ganz speziell, weil sie schreibt wie ein Computer.

SH: Sie ist sicher nicht nur deswegen in die Forschungsgruppe gekommen.

 

16. Wie erlebst du die Irina Bühler?

PP: Erich lacht schon wieder.

SH: Irina ist für mich schon länger bekannt. Nora habe ich etwas später kennengelernt. Ich fand sie von Anfang an sympathisch und sehr für das Projekt engagiert. Sie hat mich sehr verblüfft, weil sie die Haare abgeschnitten hat und sie als Geschenkt für jemand gemacht. Es ist halt sexy.

PP: Das habe ich aber nicht gesagt, das hat sie gesagt. Einmal habe ich es in der Forschungsgruppe gesagt, da wurde sie rot.

 

17. Was bedeuten dir die verschiedenen Räume in der Kreativwerkstatt?

Ich bin hinten im Büro mit dem Team. Das ist für mich nicht der optimale Arbeitsplatz, manchmal muss ich raus, wenn Gespräche stattfinden. Ich habe mich daran gewöhnt, aber es wäre zu teuer ein eigenes Büro abzutrennen und ich komme gut damit zurecht.

Seit 17 Monaten bin ich in der Kreativwerkstatt. Jetzt beginne ich diese super Plattform zu nutzen. Jetzt wird die Töpferei zu einem zweiten Arbeitsplatz. Ihr inspiriert mich, wie ihr arbeitet. Ich werde einen Nachmittag lang töpfern.

 

18. Wie erlebst du BR?

Schade, dass sie mich nicht selber fragt, ich würde es ihr sagen. Ich erlebe sie auf verschiedene Arten, manchmal ist sie sehr freundlich, dann bin ich verblüfft, manchmal ist sie streng, Manchmal habe ich das Gefühl gehabt, sie sei sehr launisch, am Morgen früh ist sie schwer ansprechbar.

PP: Wie ich.

SH: Ich lerne viel von den Leuten, wie sie miteinander umgehen. Sie inspiriert mich und ich lerne auch mit mir und anderen streng umzugehen. Sie würde nie jemanden umarmen.

PP: Am Stand ist sie anders als in der Werkstatt.

SH: Wir sind so viele Leute in der Werkstatt, am Anfang habe ich mit allen geredet, jetzt bin ich auch etwas zackiger geworden.

PP: Am Stand in Langenbruck etwa, da ist sie netter, mehr wie ihre Schwester. BR ist streng geworden, wie RZ auf den Punkt. Manchmal hält sie mich ein wenig, nicht umarmen. Sie darf das. Wenn sie mich umarmt, dann nicht in der Werkstatt, sondern nur am Stand.

SH: Das wird seine Gründe haben. Wenn das jeder in der Werkstatt machen würde, dann würde man sich nur noch den ganzen Tag umarmen.

 

19. Wie erlebst du, warum wieso kennst du Pascal Pach?

Die erste Frage: «wie erlebst du»: ich finde dich einen sehr interessanten Menschen. Ich liebe es, wie du lachst. Ich habe dich auch schon erlebt, wie du sehr streng reagieren kannst. Dort hast du mich verblüfft, wie schnell du wechseln kannst und mich ablehnen kannst. Das fand ich nicht so schön. Dann passierte bei mir auch etwas. Manchmal mache ich einen Schritt zurück, weil ich nicht weiss, ob du mich umarmen willst oder nicht. Aber ich mag dich gut. Du bist mir sympathisch. Ich kenne dich schon vom Empfang.

PP: Ich bin viel zu viel am Empfang

SH: Du gehst dort schwatzen. Die freuen sich, wenn du kommst, du bringst die Leute zum Lachen, du bringst dort leben in die Bude.

 

20. Habe ich zu schnell gefragt oder die Fragen nicht gut erklärt?

Im Gegenteil du hast das total gut machte. Ich fand die Fragen spannend und ein gutes Interview.

Vielen Dank.

 

 

Interview mit PeG von Christine Kuhn

1. Wie ist es für dich in der Kreativwerkstatt zu sein?

Ich nehme jeden Tag, wie er kommt. Ich mache es wie eine Eintagsfliege. Das Arbeiten in der Werkstatt ist immer „Handgelenk mal Pi“. Ich freue mich auf die Mitarbeiter in der Werkstatt. Es fördert die Harmonie, mit Leuten in Kontakt zu kommen. Ich finde manche Sachen durch Tipps der Mitarbeiter, Tipps finde ich wichtig. So ein Atelier habe ich nirgends gefunden.

 

2. Wie erlebst du die Arbeiten in der Werkstatt?

Ich sammle bei meinen Arbeiten Erfahrungen. Manchmal mache ich Fehler – z. B. wenn ich einen falschen Leim verwende.  Aber „nobody is perfect“. Dann fange ich eben noch einmal an. Manchmal gelingen die Arbeiten, manchmal hapert es.

 

3. Wie entstehen die Arbeiten die du machst, was erlebst du dabei?

Kreatives Denken ist immer da. Es sind schon ausgeführte Sachen, die ich wiederhole. Dafür braucht man Zeit und Kreativität. Man muss alles selber machen, auch in der Schule muss man alles selber machen, z. B. im Diktat.

 

4. Wie ist es für dich, mit verschiedenen Materialien zu arbeiten?

Ich brauche alle Materialien, lasse keine aus, ausser Metall, das finde ich schwierig zu bearbeiten. Ich finde es schön, mit allen Materialien zu arbeiten und alles zu machen, was ich aus ihnen machen kann. Manchmal brauche ich mehr Materialien als ich habe, manchmal weniger. Oft bekomme ich sie ganz billig – z.B. Sohlen für Schuhe. Auf der Müllhalde der „UPK“ habe ich schon viele Materialien gefunden, z.B. Holz, Papier, Karton. Ich dachte immer, Schweizer Qualität sei gut, aber auch da hapert es. Schweizer Qualität scheint immer besser als im Ausland.  Aber das stimmt nicht. Es ist für mich wie in der Schule, auch dort gibt es verschiedene Fächer. Deshalb mache ich auch in der Werkstatt verschiedene Sachen. In der Schule muss man alles selber machen, auch in der Werkstatt mache ich alles selber.

 

5. Was hat sich seit der Werkstatt für dich verändert?

Es hat sich für mich nichts verändert. Man wächst auf wie die Natur. Man hat die Chromosomen in sich.

 

6. Wie ist es für dich, IV-Rentner zu sein?

Es ist für mich eine gute Angelegenheit. Man kriegt Geld vom Staat. Aber ich kaufe mir nur das Nötigste. Jeden Montag um 9.30 gehe ich zur Amtsvormundschaftsbehörde. Das ist im blauen Haus neben dem Münster.

 

Danke für das Gespräch.

 

 

 

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Interview mit BR von Pascal Pach

13. Oktober 2014, 14.00 - 14.25 Uhr

 

PP:   Ich habe Freude mit Bettina ein Interview durchzuführen.

 

0.   Darf ich deinen Namen nennen?

ja

 

1.   Warum bist du in der Kreativwerkstatt?


Ganz einfach, ich habe mich hier auf die freie Stelle beworben, weil ich nach acht Jahren eine neue Stelle gesucht habe. Das hat mir hier gut gefallen, nach dem Schnuppern.

 

2.   Wie geht es dir in der Kreativwerkstatt mit den Leuten vom Team?

Es geht mir sehr gut. Es ist ein sehr offenes Team, wir haben einen guten Austausch und können über alles Arbeitstechnische sprechen, haben einen guten Rückhalt und sind sehr transparent.

 

3.   Wie geht es dir selbst?

Auf heute bezogen geht es mir sehr gut.

 

4.   Welche Farben hast du am liebsten?


Ich habe ganz viele Farben gerne. Sehr gerne blau, aber auch grün, Rottöne, ziemlich alles, natürlich schwarz, aber das ist keine Farbe, natürlich grau.

 

5.   Wie machst du den Herbstmessestand?


Die Organisation beginnt im August. Da erstelle ich den Einsatzplan für das Team, wer kann wann. Dann organisiere ich die Autos, dann muss man den Strom anmelden, alles, was wichtig ist für den Stand, alles anmelden. An der Vollversammlung im September frage ich, wer sich alles melden will. Dann warte ich ab, wer sich meldet, dann erstelle ich den Einsatzplan.
 Parallel läuft auch die Planung, welche Produkte ich an den Stand mitnehmen, ich gebe das weiter an die Textilsitzung, damit sie produzieren können. Ich überlege mir, was im Stand wohin kommt.
 Die Autos muss ich noch reservieren.
 Mit AK muss ich mich austauschen, der weiss genau, wie der Stand aufgebaut wird. Wir müssen im Keller schauen, ob alles da ist.
 Die Mäuse


PP: Mäuse, so sagt man dem Geld
.

BR: Genau.
 RZ muss ich sagen, welche Produkte an den Stand kommen, dass er die Abrechnung vorbereiten kann. Die Flyers muss ich mit C absprechen, welches Bild und welche Text, das muss alles zur Abteilung Marketing und Kommunikation, bevor wir es verschicken können. Kann sein, dass ich etwas vergessen habe, aber das ist das Grobe. Es tauchen meistens noch irgendwelche Kleinigkeiten auf.

 

6.   Wie machst du den Adventsstand?


Den Adventsstand? Fast gleich wie den Stand für die Herbstmesse, die Anmeldung in der Gärtnerei. Hier brauchen wir keine Autos und keinen Stand, den erhalten wir von der Gärtnerei gestellt. Alles andere läuft eigentlich gleich wie bei der Herbstmesse. Einsatzplan, Warenliste, Kasse organisieren.

 

7.   Was denkst du über Pascal Pach?


Ich denke, dass du ein sehr emotionaler Mensch bist. Man sieht dir gut an, ob du drauf bist oder nicht. Wenn du gut drauf bist, wie beim Verkauf oder beim Interview. Du bist sehr hilfsbereit. Manchmal bist du etwas ungeduldig. Gerade, wenn ich den Einsatzplan noch nicht fertig habe, aber ich arbeite sehr gerne mit dir zusammen.

 

8.   Habe ich noch etwas vergessen?

Ich glaube nicht, ich denke nicht.

 

9.   Habe ich zu schnell gelesen?


Nein, es war nur bei zwei Fragen, die ich nicht genau verstanden habe, aber dann hast du es mir erklärt, dann war es gut.

PP: 
Es ist für mich eine Freude, eine Ehre, ich muss schon den ganzen Tag mich darauf freuen, deswegen bin ich so unruhig und muss immer lachen. Ich habe eine Riesenfreude. Ich arbeite auch gerne hier, aber Interview habe ich leider lieber als arbeiten.

BR: Für mich war das auch schön. Nun bin ich direkt involviert, in das was ich mache. Das zeigt auch Interesse an dem, was ich mache. 

Interview mit MM von Lukas Kaufmann

1. Was hat sich verändert seit du hier arbeitest?

Es hat einige Wechsel gegeben. MmR sind gegangen, und es sind auch wieder neue gekommen. Auch im Team hat es ein paar Wechsel gegeben. Die Räume wurden umgestellt und zum Teil bekamen die MmR auch neue Arbeitsplätze. Auch ich bekam neue Aufgaben. Zum Beispiel begleite ich das Sportangebot und das Töpfern. Eine Zeitlang habe ich auch noch die Kasse der Werkstatt gemacht und gestrickt.

Als ich begonnen hatte hier zu arbeiten, hatten wir nicht so viel Supervision gehabt. Jetzt haben wir mehr Supervisionen (Ein Berater der das Team unterstützt).

Auch meine Arbeitszeit hat sich verändert. Am Anfang habe ich fünf Tage in der Woche gearbeitet.

Seit ich in der Ausbildung bin, sind es nur noch vier Tage pro Woche.

 

2. Was arbeitest du in der Kreativwerkstatt?

Ich mache Raumbegleitung im Malbereich. Einmal pro Woche begleite ich das Töpfern und den Sport. Ich mache auch noch Einzelbetreuung. Auch die Bezugspersonenarbeit gehört zu meinen Aufgaben.

 

4. Wieso arbeitest du in der Kreativwerkstatt?

Weil ich hier die Ausbildung machen kann und ich meine gestalterische Vorbildung hier einbringen kann. Es ist hier sehr bunt und es macht viel Spass.

 

5. Wie bist du auf die Kreativwerkstatt gekommen?

Über die Stellenanzeige für einen Praktikumsplatz.

 

6. Was motiviert dich in der Kreativwerkstatt zu arbeiten?

In erster Linie sind das die Menschen, die hier arbeiten und die gute Atmosphäre hier. Wir lachen auch viel, das finde ich sehr gut. Ich finde es auch sehr gut, dass hier kein Zeit- und Produktionsdruck besteht. Es ist sehr wertvoll, dass hier jeder so sein kann, wie er ist. Und ich finde es hier sehr abwechslungsreich. 

 

7. Was hältst du von Kritik?

Negativkritik im Sinn von Feedbacks ist sehr wertvoll. Weil man daraus lernen kann (aus Fehler kann man lernen). Positive Rückmeldungen sind auch wichtig, damit man Bestätigung und Wertschätzung bekommt. Das finde ich auch sehr wichtig. Es kommt immer darauf an, wie sie formuliert ist, ob wohlwollend oder vorwurfsvoll. Ich habe in der Werkstatt noch nie Kritik bekommen. Ausser Ratschläge, was ich anders machen kann. In der Kreativwerkstatt wird dies zum Glück direkt ausgesprochen.

 

8. Arbeitest du lieber alleine oder in Gruppen?

Ich arbeite lieber in einer Gruppe als alleine, weil es lebendiger ist und mehr Spass macht. Alleine arbeite ich vor allem am PC. Er hat aber kein Herz. Er ist nur eine Maschine. Ich kann viel lernen von anderen Leuten.

 

9. Was hältst Du von IV-Rentnern?

Ich finde, jeder Mensch ist etwas Besonderes. Ich schätze die Individualität und Vielseitigkeit von jedem. Ich lasse mich sehr gerne überraschen von den Talenten und Ideen von jedem. Und ich mag die Offenheit und Herzlichkeit von jedem. Für mich ist es etwas Normales. Es kann jeder einmal auf eine IV-Rente angewiesen sein. Dessen bin ich mir bewusst.

 

10. Darf Dein Name genannt werden?

Ja

 

Danke für das Gespräch.

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Interview mit MH von Selina Sax

1. Wie bist du zur Kreativwerkstatt gekommen?

Nach der Küche bin ich in die alte Baracke der Textilwerkstatt und danach hier hin in die Kreativwerkstatt gekommen.

2. Was motiviert dich jeden Tag in die Kreativwerkstatt zu kommen?

Das „Schaffen“, denn das „Schaffen“ macht mir Freude. 

3. Was arbeitest du in der Kreativwerkstatt?

Binden einpacken, Gazen zählen, Gazen kreuzen, Weben, Linolschnitt und Lesen.

4. Was macht dir am meisten Freude am Arbeiten?

Dass ich immer gute Aussicht aus dem Fenster habe die Bäume sehe. Die Leute, aber nur die aus der Kreativwerkstatt.  

5. Arbeitest du lieber alleine, oder findest du die Anwesenheit von anderen  angenehm?

Die Anwesenheit von anderen finde ich angenehm vor allem die Spässchen mit „Tinoc“ (MmR).

6. Wie ist es für dich IV Rentner zu sein?

Nicht so einfach.

Danke für das Gespräch.

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Interview mit JS von Selina Sax

1. Wie bist du zur Kreativwerkstatt gekommen?

Ich arbeitete in einer Behindertenwerkstatt in S-S und dort hatte ich Probleme mit der Konzentration und deshalb waren meine Arbeiten nicht gut und aus diesem Grund wurde mir gekündigt. Nun war ich arbeitslos und die Frau von der „Spitex“ empfahl mir, mich hier in dieser Institution zu informieren. Darauf ging ich an die Mittwochsführung, die hier angeboten wird. Ich war interessiert an der Kreativwerkstatt und konnte dort dann auch Schnuppern und nach dieser Zeit entschied ich mich hier zu arbeiten. 

2. Was motiviert dich jeden Tag in die Kreativwerkstatt zu kommen?

Unter nette Leute zu kommen und etwas zu arbeiten.

3. Was arbeitest du in der Kreativwerkstatt?

2 x pro Woche malen und sticken, neu Speckstein bearbeiten und 1x pro Woche noch Musik.

4. Was macht dir am meisten Freude am Arbeiten?

Das Weben, das Malen, ja eigentlich alles, nur den Lärm mag ich nicht so. 

5. Arbeitest du lieber alleine oder findest du die Anwesenheit von anderen angenehm?

Die Anderen stören mich nicht. 

6. Wie ist es für dich IV Rentner zu sein?

Gut, ich stehe dazu. Ich bin halt nicht mehr 20 und bin nun halt Frührentner.

Danke für Das Gespräch. 

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Interview mit D.G. von Christine Kuhn

27. Februar 2014
10.30-10.50 Uhr

1. Wie ist es für dich, in der Werkstatt zu arbeiten?

Ein gutes Gefühl habe ich schon. Am Anfang vom Tag bin ich noch nicht wach. Ich brauche immer Zeit, bis ich wach werde. Ich merke, dass andere beim Arbeiten am Morgen schneller und voll da sind. Bei mir dauert es länger, so ist eben jeder verschieden. Bei mir fängt eben immer am Morgen ein neuer Tag an. Ich habe keine automatische Routine, wie andere das am Morgen haben. Am Morgen brauche ich einfach Zeit. 

2. Mit welchen Materialien arbeitest du und wie unterscheiden sie sich im Erleben?

Beim Nähen erlebe ich ein intensives Denken. Es ist ein sehr bewusstes Denken, was zuerst gemacht werden muss – der Ablauf. Am Morgen sind die Gedanken noch frischer. Wenn ich etwas Schwieriges mache, schaue ich, langsam Schritt für Schritt, wie es gemacht werden muss. Das Weben hat mehr mit dem Schauen zu tun. Man muss viel mehr mit den Augen arbeiten. Das ist anstrengender. Jeder Faden, jedes Fach ist anders. Bei einem Schürzenauftrag z. B. gibt es 6 verschiedene Stellungen, unterschiedliche Helligkeit und Dunkelheit der Fäden. Das Filzen ist für mich ruhiges Arbeiten. Ich habe mich sehr wohl gefühlt. Ich habe es sehr gern gemacht. Man muss mit dem Körper arbeiten, die Filzmasse kreisförmig reiben und walken. Ich habe es aus Zeitgründen beendet. Das Kerzenziehen habe ich nur immer 2 Stunden gemacht.

Früher habe ich es vier Stunden gemacht, das war zu viel. Man muss genau hinschauen, dass alle Kerzen schön werden. Das genaue Schauen war für mich zu anstrengend. Dafür mache ich jetzt das Nähen intensiver.

3. Was machst du, um dir Ruhepausen und Entspannung zu geben?

Kaffeetrinken hilft, ab und zu gehe ich spazieren – so gegen 11 Uhr. 

4. Was hat sich verändert, seit du in der Kreativwerkstatt bist?

Es hat sich viel verändert – ich habe mehr Erfahrung gesammelt beim Nähen. Durch das Weben ist das Schauen intensiver und bewusster geworden. Früher bei der Röntgentechnik war ich in einer anderen Routine der Arbeit drin. Beim Nähen habe ich sehr viel beim Lernen geschehen, es ist reicher geworden. Ich habe Fähigkeiten erlernt, die ich früher nicht konnte. Ich habe neue Fächer z.B. bearbeiten von Stoff gelernt. Ich bin ein anderer Mensch geworden.

5. Wie ist es für dich, IV-Rentner zu sein?

Ich habe mich daran gewöhnt. Ich habe viele Menschen kennengelernt, die auch mit dem gleichen Problem zu tun haben. Früher war alles viel schneller. Zum Teil rege ich mich auf über die Ämter. Dann verstehe ich sie aber auch wieder, weil die Mitarbeiter auf den Ämtern selber unter Druck stehen. Der Druck der Gesetze, das Finanzielle. Vor allem auf das Finanzielle wird heute viel bewusster geschaut. Auf allen Ämtern ziehen sich diese Themen hindurch. 

Danke für das Gespräch.

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Interview mit BL von Christine Kuhn

20. März 2014
15:15 – 15:45 
 

1. Wie bist du in die Kreativwerkstatt gekommen?

Zuerst habe ich in der freien Wirtschaft gearbeitet. Ich habe eine Anlehre als Hilfsmechaniker und eine Anlehre als Modellmacher gemacht. Ich habe mehrere Jahre in diesen Bereichen gearbeitet. Später habe ich auch eine Volllehre als Handbuchbinder gemacht.

In diesem Beruf habe ich auch noch gearbeitet. Als Strassenverkäufer habe ich dann für einen Buch-Verlag gearbeitet. Für Kost und Logis habe ich später auch noch 1 Jahr bei einer Familie, ihren körperlich kranken Sohn, der im Rollstuhl war, mitbetreut und in ihrem Garten und Haushalt mitgeholfen.

Dann traten psychische Schwierigkeiten wie Angst-Zustände und schwere Depressionen auf. Danach war ich auf eine Arbeitsstelle im geschützten Rahmen angewiesen. Mein Maltalent wurde entdeckt und ich habe mitbekommen, dass es in der Kreativwerkstatt die Möglichkeit gibt zu malen.

2. Was motiviert dich, jeden Tag in die Kreativwerkstatt zu kommen?

Vor allem das Malen motiviert mich, auch die Kameradschaft ist sehr gut.
Die Menschlichkeit schätze ich sehr in der Werkstatt, ich habe mit vielen Menschen einen guten Austausch.
Manchmal gehe ich aber Menschen aus dem Weg.

3. Was bedeutet dir das Arbeiten mit Farben?

Ich kann mich in Visionen verwirklichen, kann inneren Träumen eine Stimme geben, sie auf Leinwand übertragen. Beim Malen ist für mich ganz wichtig, das was man sich im Innersten wünscht, darzustellen. Ganz früher habe ich privat auf Papier und Karton gemalt.
Seit ich da bin, male ich nur auf Leinwand. Mir gefällt keine andere Arbeit, nur das Malen.

4. Was hat sich für dich verändert, seit du in der Kreativwerkstatt bist?

Von meinen wenig gemalten Bildern wurden verhältnismässig viel verkauft, das steigert mein Selbstwertgefühl. Ich kann gute Resultate erzielen und kann mich steigern.

5. Was heisst es für dich, IV-Rentner zu sein?

Das Stigma ist immer latent vorhanden, dafür muss ich nicht Angst haben, ein „Burn-out“ zu bekommen. Menschen nehmen sich das Recht heraus, einen zu verachten, auszugrenzen. Gott aber liebt den Menschen, Gott ist ein immer bleibender Freund, der einen nie freiwillig verlässt. Ich weiss, dass Komplexe niemals von Gott stammen.

6. Wo findest du Nischen in der komplexen Gesellschaft?

Meine wichtigste Nische ist mein Vertrauen auf Gott. Er verlässt uns nie.
Menschen behandeln ihre Umwelt oft lieblos, belasten ihre Mitmenschen mit dunklen Worten und Gedanken und schlechten Taten. Gott aber hat zum Glück auch hilfsbereite Menschen als Diener auf die Erde gesandt, um seine Liebe und Geduld widerzuspiegeln. Ich fühle unendliche Liebe und Geduld durch seine Anwesenheit und durch das Wissen um seine Treue, auch wenn ich meine Schwächen habe.

Danke für das Gespräch.